Modulname |
Perspektiven interdisziplinärer Gewalt- und Genozidforschung |
Gebiet |
Gebiet 4
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Profil |
Profil Liberal Arts Education
Profil Freie Studien
Profil Wissensvermittlung
Profil Zukunft
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Es sind keine speziellen Voraussetzungen zu erfüllen. Das Modul wendet sich an alle Studierenden in der BA-Phase, die an interdisziplinären Fragestellungen interessiert sind. Studierende des Fachs Geschichte, die die Veranstaltungen dieses Modul im Optionalbereich belegen, können die Veranstaltungen nicht in ihrem Fachstudium anrechnen lassen. |
Besonderheiten |
TN-Plätze: 10 / 30 für den Optionalbereich Anmeldung: Per Mail. Studierende des Optionalbereichs können sich zwischen dem 15.03.2020 und 08.04.2020 per Mail ( idg-lehre@rub.de ) für das Modul anmelden. Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt und von den DozentInnen in eCampus eingetragen. Sollten sich im genannten Zeitfenster mehr Studierende anmelden als Plätze für das Modul vorgesehen sind, wird eine Warte-/Nachrückliste erstellt. Auch hier erfolgt die Berücksichtigung nach Eingang der Anmeldungen. Zusammensetzung der Endnote: Die Note setzt sich zu gleichen Teilen aus der Note für die Übung (Referat und Thesenpapier) und Seminar (Präsentation und strukturierter Studienbericht) zusammen. Prüfungstermin: Die Prüfungsleistungen werden während der Veranstaltungslaufzeit erbracht. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
Nicht erforderlich. |
Veranstaltungszeit |
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Dozenten |
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Arbeitsaufwand |
Teil 1 (Übung): Referat und Thesenpapier Teil 2 (Seminar): Präsentation und strukturierter Studienbericht |
Literatur |
Teil 1: Barth, Boris: Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert, München 2006. Adam Jones: Genocide. A Comprehensive Introduction, Routledge 2017 Teil 2: Dabag, Mihran et al.: Kolonialismus. Kolonialdiskurs und Genozid, München 2004. |
Modulteil |
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Modultyp |
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Modulanbieter |
Fakultät für Geschichtswissenschaften |
Inhalt |
Teil 1: Kollektive politische Gewalt und Genozid. Forschungsmethoden und Theorien (Übung), SoSe 2021, Mittwoch 10-12 h (GABF 04/711) Teil 2: Kulturgeschichte kolonialer Gewalt (Seminar), SoS 2021, Freitag 12-14 h (GA 04/149) Das 20. Jahrhundert gilt als "Jahrhundert der Völkermorde". Auf zentrale Strukturcharakteristika genozidaler Politiken hat insbesondere die seit den 1970er Jahren in anglo-amerikanischen Forschungszusammenhängen entstandene interdisziplinäre Genozidforschung aufmerksam gemacht. Das Modul möchte zweierlei leisten: Einerseits führt es grundlegend in die Fragestellungen und Konzepte der interdisziplinären Genozidforschung ein (Teil 1). Andererseits sollen anhand von Fallbeispielen aus dem Kontext des europäischen Kolonialismus charakteristische Strukturen von Genoziden, ihre sozialen und kulturellen Rahmungen sowie Strategien ihrer Legitimation erarbeitet werden (Teil 2). Das Modul bietet zudem Gelegenheit zur Erarbeitung von Fragen und eigenen Projekten, denen im Rahmen der Seminare besonderer Raum geboten werden soll. Teil 1: Die Übung führt grundlegend in das Thema des Moduls ein und verbindet dabei historische, sozialwissenschaftliche und völkerrechtliche Perspektiven. (a) Einführung in den Begriff „Genozid“ und die Völkermordkonvention – historischer Hintergrund, Begriffsgeschichte, Definitionen, Diskussionen (b) Einführung in die Genozidforschung (c) Einführung in strukturvergleichende und typologisierende Ansätze (d) Blicke auf Aspekte wie "Ideologie und Gewalt", "Nationenbildung und Identität" oder Prozesse der Definition von "Feind" und "Feindschaft" (e) Blicke auf aktuelle Krisen und politische Konflikte. Teil 2 : Das Seminar möchte mit intensiven Quellen- und Literaturstudien die Chance nutzen, die in der Übung erarbeiteten theoretisch-methodischen Instrumente an Fallbeispielen zu erproben. Kombiniert werden historische, literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Anhand unterschiedlicher Beispiele der Kolonialgeschichte seit der frühen Neuzeit, des modernen Kolonialismus und der Phase der Dekolonisation soll im Seminar untersucht werden, inwiefern Gewalt und auch vernichtende Gewalt den kolonialen Programmen und kolonialen Diskursen bereits grundsätzlich eingeschrieben sind: Welche sprachlichen Strategien der Exklusion lassen sich in kolonialen Diskursen erkennen? Welche Rolle spielen koloniale Konstruktionen des "Eigenen" und des "Fremden" für die Gestaltung sozialer Wirklichkeit in den Kolonien? Gehörte die Vernichtung des "Anderen", des "Fremden" explizit oder implizit zum kolonialen Programm? Welche Bedeutung kommt der Kategorie "Genozid" für das Verstehen kolonialer Gewalt, welche Bedeutung der Analyse kolonialer Gewaltakte für unser Verständnis von Genozid zu? |
Lernziele |
Förderung interdisziplinären Arbeitens, Diskutierens und Verstehens. Erfahrung mit Präsentationserstellung und Präsentation. |