Modulname |
An die Grenze gehen! – Einladung zur historisch-politischen Jugendbildung |
Gebiet |
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Profil |
Profil Praxis
Profil Liberal Arts Education
Profil Freie Studien
Profil Wissensvermittlung
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Das Modul ist für Interessierte aller Fachgebiete und ohne spezielle Vorkenntnisse zu studieren (für Studierende aller Semester). Interesse für Fragen der historisch-politische Bildung und der deutschen Zeitgeschichte wird vorausgesetzt. |
Besonderheiten |
TN-Plätze: 15 TN
Termin der ersten Sitzung: Mittwoch, 1. Dezember 2021, 14 Uhr (online, per Zoom)
Anmeldung: Anmeldungen werden ab sofort einfach per E-Mail an idf@rub.de erbeten. Letzte Anmeldemöglichkeit per E-Mail am 30. November 2021.
Zusammensetzung der Endnote: In die Endnote fließen die Leistungen aus dem Online-Seminar (regelmäßige Teilnahme mit Diskussionsbeiträgen; Übernahme von Kurzreferaten (Texteinführungen, Zusammen-fassungen) und die Ausarbeitung eines Begriffs- oder Methodenbausteins; Umfang: 50 %) sowie aus der Seminar-Exkursion (regelmäßige Teilnahme, Diskussionsbeiträge, Mitwirkung an einer Arbeitsgruppe und schriftliche Ausarbeitung der AG-Ergebnisse; Umfang: 50 %) ein. Die Leistungen sind also im Verhältnis 1:1 gewichtet.
Prüfungstermin: entfällt |
Blockseminar |
Ja |
Vorkenntnisse |
Das Modul ist für Interessierte aller Fachgebiete und ohne spezielle Vorkenntnisse zu studieren (für Studierende aller Semester). Interesse für Fragen der historisch-politische Bildung und der deutschen Zeitgeschichte wird vorausgesetzt. |
Veranstaltungszeit |
siehe Campus. |
Dozenten |
Dr. Frank Hoffmann |
Arbeitsaufwand |
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Der Arbeitsaufwand umfasst für Online-Seminar und Exkursions-Seminar (inklusive der Nachbereitung) jeweils bis zu 30 Stunden (Präsenz / Online). Für das Exkursions-Seminar sind zur Vor- und Nachbereitung und zur schriftlichen Ausarbeitung der AG-Ergebnisse weitere 45 Stunden erforderlich (inkl. Fahrtzeiten). Für das Online-Seminar sind ca. 20 Stunden für die Vorbereitung (Reader / Moodle) sowie 25 Stunden für die Vorbereitung der Kurzreferate sowie die schriftliche Ausarbeitung erforderlich; mithin: 60 Stunden Präsenz / Online, 90 Stunden Eigenarbeit für Vor- und Nachbereitung und Ausarbeitungen. |
Literatur |
Für das Modul wird ein Moodle-Kurs eingerichtet. Er bietet neben Tipps, Terminen und Hinweisen sowie bibliographischen Angaben zu Quellen und Forschungsliteratur für jede Sitzung bereitgestellte Materialien. Für die Exkursion wird eine Lesemappe erarbeitet.
Zur Vorbereitung empfohlen werden
1) Schwerpunktseite „Politische Bildung“ bei der Brandenburgischen Landeszentrale:
https://www.politische-bildung-brandenburg.de/thema/politische-bildung
2) Sonderheft „Politische Bildung“ bei Aus Politik und Zeitgeschichte 2020 (im Netz:
https://www.bpb.de/apuz/306951/politische-bildung
3) der Klassiker: Joachim Detjen: Politische Bildung. Geschichte und Gegenwart in Deutschland. München ²2013 (oder neuere Aufl.), im RUB-Netz digital verfügbar. |
Modulteil |
siehe Campus |
Modultyp |
siehe Campus |
Modulanbieter |
IDF |
Inhalt |
Teil 1: Was ist politische Bildung? (Blockseminar, online), WiSe 2020/21, 1.12.2021, 15.12.2021 (jeweils 14-19 Uhr) 7.1.2022, 12.1.2022 (jeweils 10-16 Uhr)
Teil 2: „Memory for Unity“. Seminar-Exkursion nach Weimar, 21.-23.1.2022, mit Arbeitsgruppensitzungen im Anschluss im Februar 2022 (nach Vereinbarung)
Hinweis: Für die Exkursen werden Reisekostenzuschüsse bereitgestellt, außerdem werden die Kosten für Übernachtung und Verpflegung vor Ort dank Förderung durch die Bundes-beauftragte für Kultur und Medien und die Bundesstiftung Aufarbeitung (Projektbereich „Jugend erinnert“ für die Studierenden übernommen. Ein Eigenbeitrag entfällt.
Was ist Demokratie? Was ist Diktatur? Was ist Freiheit und wozu gibt es eigentlich Grenzen? Antworten auf derlei scheinbar simple Fragen bietet die „Politische Bildung“. Es scheint jedoch, als habe diese seit der Friedlichen Revolution in den relativ geordneten Verhältnissen der neuen Bundesrepublik an Stellenwert im Bewusstsein gerade junger Menschen eingebüßt. Während etwa die Bundeszentrale für politische Bildung vielleicht noch als Institution bekannt ist, dürfte der „Beutelsbacher Konsens“ schon mehr Fragezeichen hervorrufen. Wenn es dann aber Ausschreitungen oder Konflikte, zum Beispiel mit Extremisten oder „Querdenkern“ gibt, wird gern auf die politische Bildung verwiesen. Doch was kann sie leisten? Steckt sie in einer „Sackgasse“, wie schon 2013 in einem Podiumsgespräch festgestellt wurde.
Das Modul will Studierende für das Thema sensibilisieren und es ihnen ermöglichen, sowohl Inhalte als auch Methoden der politischen Bildung kennenzulernen. Es regt dazu an, die Wichtigkeit von politischer Bildung selbst zu reflektieren und sich Gedanken darüber zu machen, wie man ihre Inhalte und Ziele möglichst zeitgemäß vermitteln kann. Die Studierenden sind also ausdrücklich eingeladen, mit uns gemeinsam zu erarbeiten, wie inhaltliche Kenntnisse und Wertmaßstäbe adäquat z. B. an Schülerinnen und Schüler weitergegeben werden können.
Im Modul liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf Aspekten der deutsch-deutschen Teilungsgeschichte, der Friedlichen Revolution und der Vereinigung. Konkrete Inhalte werden dabei von den Studierenden selbst gewählt und immer weiter vertieft. Ziel ist es also auch, die Erinnerung an die deutsche Teilung, auch die Erfahrung der SED-Diktatur, wie auch an den noch nicht abgeschlossenen Prozess zur deutschen Einheit bei jungen Menschen zu fördern, und zwar auch methodisch möglichst demokratisch und offen.
Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Blockseminar
Das Blockseminar dient als Einstieg in das Thema politische Bildung. Es wird in die Kernaufgaben der politischen Bildung, wichtige Institutionen, Regeln, Begriffe und die Geschichte des Fachs eingeführt. Dabei werden auch Konzepte wie der bereits genannte Beutelsbacher Konsens sowie deren Rezeptionen,erfasst, analysiert und kritisch hinterfragt. Zudem wird ein Baukasten zentraler Begrifflichkeiten der politischen Bildung zusammengestellt: Demokratie und Diktatur, Staat, Nation, Politik, Geschichte und Erinnerung und vieles mehr. Anhand der somit gewonnenen Kenntnisse und Fertigkeiten erarbeiten und erproben die Studierenden nun Methoden, um bestimmte Fragestellungen und Probleme, die sie vermitteln möchten, verschiedenen Zielgruppen, vor allem jüngere Menschen, etwa Schülerinnen und Schüler, näher zu bringen.
Inhaltliche Beschreibung Teil 2: Seminar-Exkursion
Im Rahmen einer Exkursion in die Kulturstadt Weimar im ostdeutschen Thüringen (21. Bis 23. Januar 2022) sollen die im Blockseminar gewonnen Kenntnisse zu Inhalten und Methoden der Politischen Bildung anhand von Erinnerungsorten weiterführend erprobt und gefestigt werden, aber auch kritisch geprüft und modifiziert oder erweitert. Die reiche zeit- und kulturgeschichtliche Erinnerungslandschaft rund um Thüringen (mit den Gedenkstätten Buchenwald und Erfurt-Andreasstraße, aber auch den Klassikerstätten in Weimar) lässt sehr unterschiedliche Zugriffe zu. Der Fokus auf die deutsche Teilungs- und Parallel-geschichte wird vertieft und um neue Facetten (Vergleich der Erinnerungskulturen in DDR und BR Dt., Umgang mit dem „Kulturerbe“ und der Kulturnation) erweitert. Zudem werden in Weimar ostdeutsche Studierende zu den Bochumer Studierenden stoßen. Dies ermöglicht einen persönlichen und individuellen Erfahrungsaustausch im Umgang mit der deutsch-deutschen Geschichte. In Gruppenarbeit werden so die verschiedenen historischen Orte nach den Wünschen und kreativen Ideen der Studierenden erschlossen.
Es wird vorausgesetzt, dass die Studierenden auch nach der Seminar-Exkursion zeitweise untereinander, mit der Seminarleitung sowie auch mit den ostdeutschen Studierenden in einem Austausch bleiben. Dazu werden u. a. Angebote zu Arbeitsgruppensitzungen (digital oder präsent) gemacht. |
Lernziele |
Das Modul vermittelt kognitive, methodische und normative Kompetenzen zu zentralen Themen und Schlüsselfragen deutscher Geschichte und Gegenwart seit 1945. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnen die Befähigung zur Analyse und kritischen Bewertung komplexer Themen, namentlich zu methodischen und normativen Aufgaben der politischen Bildung, der Erinnerungskultur und der Zeitgeschichte, und setzen die erworbenen Fähigkeiten in praktische Formate um. Dazu gehören sowohl die Erarbeitung von Lehr-Lernmaterialien für die außerschulische Jugendarbeit als auch die Erschließung unterschiedlicher Gedenkstätten und Erinnerungslandschaften für Prozesse der politisch-historischen Bildung. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Ermutigung zum diskursiven Arbeiten gelegt, etwa durch moderierte Diskussionen und Podiumsrunden. Die Fähigkeit reflexiver und kritischer Projektarbeit wird stark gefördert. |