Modulname |
Die südtiroler Alpen Eine Schlüsselregion für nachhaltiges Handeln zwischen Natur- und Kulturraum |
Gebiet |
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Profil |
Profil Praxis
Profil Freie Studien
Profil Wissensvermittlung
Profil Zukunft
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Dieses Modul richtet sich an interessierte Studierende aller Fachrichtungen und Jahrgänge. Körperliche Fitness und Teamfähigkeit sind auf der Exkursion Grundvoraussetzung (siehe letzter Absatz Beschreibung Teil 2). |
Besonderheiten |
TN-Plätze: 16 Termin der ersten Sitzung: Infoveranstaltung via Zoom am 26.03. um 16:15 Uhr . Für eine Teilnahme unbedingt vorher anmelden via Mail: andre.baumeister@web.de Anmeldung: Per Email an: andrebaumeister@web.de zwischen dem 02.04. und 16.04.21. Nach dem 16.04. wird die Auswahl der Bewerber*innen erfolgen, diese werden umgehend benachrichtigt. Sollten noch Plätze frei sein werden weitere Bewerber*innen aufgenommen, bis die maximale Zahl erreicht ist. Zur Garantie des Exkursionsplatzes ist eine Anzahlung von 200 Euro zu leisten. Die Kosten der Exkursion belaufen sich insgesamt auf ca. 850 € (inkl. Unterkunft & Halbpension, Bergführer, Gletscherausrüstung / exkl. Hin und Rückfahrt mit der Bahn) . Die Anmeldung sollte folgende Informationen beinhalten: Name Alter Studienfach / Semester kurzes Motivationsschreiben Sollten sich mehr Teilnehmer*innen melden als Plätze zur Verfügung stehen, erfolgt die Auswahl nach den folgenden Kriterien: 1. Es wird angestrebt eine nach Alter, Geschlecht und Fachbereichen möglichst gemischte Gruppe zu bilden, um hierdurch ein breites Lernspektrum zu schaffen. 2. Motivation der Bewerberin / des Bewerbers Zusammensetzung der Endnote: Kurzvorträge während der Exkursion 40 % (Exkursion), Überarbeitetes Protokollbuch 60 % (Exkursion / Nachbereitung), das spätestens vier Wochen nach Ende der Exkursion eizureichen ist Prüfungstermin: Studienbegleitende Prüfungen |
Blockseminar |
Ja |
Vorkenntnisse |
Dieses Modul richtet sich an interessierte Studierende aller Fachrichtungen und Jahrgänge. Körperliche Fitness und Teamfähigkeit sind auf der Exkursion Grundvoraussetzung (siehe letzter Absatz Beschreibung Teil 2). |
Veranstaltungszeit |
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Dozenten |
Andre Baumeister |
Arbeitsaufwand |
Folgende Arbeitsleistungen sind Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss: 1. Selbständige Literaturarbeit und Einarbeitung in eines der vorgegebenen Themen 2. Teilnahme an der 8-tägigen Exkursion. Sollte die Exkursion, aufgrund von Reisebeschränkungen seitens der Länder oder der Universität, nicht stattfinden können, Teilnahme am digitalen Blockseminar. 3. Kurzpräsentationen zum erarbeiteten Thema 4. Nachbereitung und selbständige Erarbeitung eines Teilberichts für den Exkursionsreader |
Literatur |
Bätzing, Werner (2015): Die Alpen: Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft CIPRA Deutschland (Hrsg.) (2012): Alpenzustandsbericht 2012. Nachhaltiger Tourismus in den bayrischen Alpen Veit, Heinz (2002): Die Alpen – Geoökologie und Landschaftsentwicklung Die Fachliteratur ist von den jeweiligen Themen abhängig, die von den Studierenden individuell bearbeitet werden. Die Vergabe der Themen inkl. erster Literaturhinweise findet in der Vorbereitungssitzung statt. |
Modulteil |
[437002] Die Alpen Eine Schlüsselregion für nachhaltiges Handeln in Deutschland - SS 2022, [437001] Die Alpen Eine Schlüsselregion für nachhaltiges Handeln in Deutschland - SS 2022 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
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Inhalt |
Teil 1 und 2: Seminar mit Exkursion „Die südtiroler Alpen – Eine Schlüsselregion für nachhaltiges Handeln zwischen Natur- und Kulturraum“, Semesterferien, 8 Tage zwischen dem 08.08. und 16.08.21 Die Kosten der Exkursion belaufen sich auf ca. 850 € (inkl. Unterkunft & Halbpension, Bergführer, Gletscherausrüstung / exkl. Hin und Rückfahrt mit der Bahn) . Sollte die Exkursion, aufgrund von Reisebeschränkungen seitens der Länder oder der Universität, nicht stattfinden können, wird es ein digitales Blockseminar im angegebenen Zeitraum stattfinden. Die Alpen sind keinesfalls eine der letzten unberührten Naturlandschaften in Europa. Die „Berge“, so wie wir sie heute kennen, sind eine Jahrhunderte alte Kulturlandschaft, die vom Menschen seit Beginn ihrer Besiedlung im Postglazial bis an die Grenzen der nutzbaren Regionen umgestaltet wurde. Die einzigartigen gesellschaftlichen und topographischen Strukturen haben dazu geführt, dass diese traditionellen Nutzungsformen noch gut erhalten sind. Denken wir an die typische alpine Berglandschaft, sind diese Nutzungsformen zwar allgegenwärtig, sie werden von den meisten Betrachter*innen jedoch als kleiner Teil der Naturlandschaft gesehen. Das Gegenteil ist der Fall. Mit Ausnahme der unzugänglichen Felsbereiche und der vergletscherten Regionen, wurde die Landschaft über Jahrhunderte nahezu flächendeckend vom Menschen umgestaltet und dadurch nutzbar gemacht. Durch die besonderen topographischen Bedingungen muss der Mensch sich in den Bergen aber noch heute an die Nutzungsgrenzen halten, welche durch die Natur vorgegeben werden. Eine Übernutzung führte schon zu Beginn der Siedlungsgeschichte zu Bodenerosion (bei Überweidung) oder Lawinen (bei zu intensiver Abholzung). Diese Nutzungsgrenzen haben zum Erhalt einer stellenweise 3000 Jahre alten Almwirtschaft geführt, die zahlreiche Antworten auf die aktuellen Probleme und Fragen der industriellen Landwirtschaft bietet. Während unsere Wahrnehmung die „Almidylle“ und die damit verknüpften Bräuche als ein Rudiment vergangener Tage einstuft, ist auch hier eine Neubewertung notwendig, denn die Almwirtschaft hat zu einer landschaftlichen Strukturvielfalt geführt, welche die Biodiversität im Alpenraum deutlich erhöht hat. Neben der Land- und Forstwirtschaft bieten die Alpen weitere Beispiele für eine nachhaltige Nutzung des Naturraums. Eine Umstrukturierung der touristischen Identität, als Folge rückläufiger Umsätze im Skitourismus, führt vielerorts zu neuen, nachhaltigeren Tourismuskonzepten. Eine intakte Natur wird hier zunehmend auch wirtschaftlich neu bewertet, was die Entwicklungen im Tourismussektor im Bereich „Qualitätstourismus“ beschleunigt hat. In diesem Modul werden den Teilnehmer*nnen grundlegende Zusammenhänge zwischen Natur- und Kulturraum vermittelt. Auf der Route durchwandern wir zahlreiche Beispiele für oben beschrieben Landnutzungskonzepte, und bekommen vor Ort die Möglichkeit uns intensiv mit nachhaltigen Formen der Land- und Forstwirtschaft, zukunftsfähigen Tourismuskonzepten, aber auch den Auswirkungen von Negativbeispielen zu befassen. Wie verändert der Klimawandel die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen? Welche Auswirkungen hat „Overtourism“? Was passiert mit den zahlreichen Flächen, die landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden? Wie ist diese „Verwilderung“ der Alpen aus ökologischer und wirtschaftlicher Perspektive zu bewerten? Die Exkursion wird dabei bewusst als reine Wanderexkursion durchgeführt. Eine ständige Auseinandersetzung mit der Landschaft, das Wahrnehmen langsamer Veränderungen und die Vermittlung von Wissen unmittelbar vor Ort führt zu einem signifikant höheren Lernerfolg bei den Studierenden. Zudem bietet die Exkursion selbst ein Beispiel für ein ökologisch und gesellschaftlich nachhaltiges Reisekonzept. An- und Abreise finden mit dem Zug statt, während die Strecke vor Ort zu Fuß zurückgelegt wird. Auf der Metaebene können die Studierenden selbst zu einem Imagewandel des aktuellen „Destinationskonsums“ beitragen. Während Reiseinfluencer*innen auf Plattformen wie Instagram dazu beitragen, dass Flug- und Fernreisen weiter zunehmen, und Destinationen innerhalb weniger Jahre am dadurch verstärkten Massentourismus verzweifelt sind, können die Teilnehmer*innen eine nachhaltige Form des Trendmarketings erarbeiten. Hierbei sollen auch folgende Fragen im Mittelpunkt stehen: Inwieweit kann der enorme ökologische Impact von Fernreisen heute noch gerechtfertigt werden? Welche Abenteuer lassen sich unmittelbar vor unserer „Haustür“ erleben, ohne dass wir hierfür weite Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen müssen? Haben Zugreisen das Potenzial ein ökologisch nachhaltiger Trend auf dem Reisemarkt zu werden? Für die Exkursion müssen in selbständiger Arbeit Kurzreferate (Umfang ca. 15 Minuten) zu unterschiedlichen Themenbereichen vorbereitet werden, die dann während der Exkursion präsentiert, besprochen und thematisch an Beispielen vor Ort vertieft werden. Die Themen werden in der Info-Veranstaltung vorgestellt und dann nach der Zuweisung eines Exkursionsplatzes verteilt. Im Verlauf des Semesters steht der Dozent den Teilnehmer*innen bei der Literatursuche unterstützend und für offene Fragen in individuellen Beratungsgesprächen zur Verfügung. Wichtig! Die Exkursion wird (neben kurzen Busfahrten) ausschließlich zu Fuß durchgeführt. Der Wille und die Freude an mehrstündigen Tageswanderungen teilzunehmen, gelten als unbedingte Voraussetzung. Die Wanderetappen verlangen konditionell anspruchsvollen Leistungen, und setzen Trittsicherheit und ein durchschnittliches Maß Ausdauer voraus. |
Lernziele |
Es werden grundlegende geographische Zusammenhänge im Gelände besprochen und vertieft, exkursionsdidaktische Werkzeuge erprobt und die Auseinandersetzung mit fachfremden Themen und deren Präsentation geübt. Es soll ein Grundverständnis für naturräumliche und gesellschaftliche Prozessgefüge entwickelt und die Sensibilität und der Blick für die Entwicklung einer Landschaft geschärft werden. Im Fokus stehen hierbei die Wirtschaftszweige Landwirtschaft, Tourismus und Forst. Es werden exemplarisch, basierend auf wissenschaftstheoretischen Grundlagen und praktischen Anwendungen, spezielle didaktische, kommunikative und soziale Kompetenzen vermittelt, die Studierende später u. a. im Schulkontext, der Hochschullehre, der berufliche Bildung und der Erwachsenenbildung einsetzen können. |