Modulname |
Alte und neue Sorgen um die Demokratie |
Gebiet |
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Profil |
Profil Praxis
Profil Lehramt
Profil Freie Studien
Profil Wissensvermittlung
Profil Zukunft
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CPs |
5 CP |
Campus |
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es zum Vorlesungsverzeichnis |
Voraussetzungen |
Das Modul ist offen für Studierende aller Fakultäten. Notwendige fachliche Kenntnisse werden in den Veranstaltungen vermittelt. Die Exkursion ist für die Studierenden kostenfrei. |
Besonderheiten |
TN-Plätze : Wegen des begrenzten Angebots im Rahmen des Blockseminars ist die Teilnehmerzahl am Modul auf 18 Personen beschränkt. An der Vorlesungsreihe können weitere Interessierte sehr gern teilnehmen. Termin 1. Sitzung: Mittwoch, 6. April 2022, 12.00 Uhr bis 13.30 Uhr, GB 04/86, als erste Sitzung des Seminarteils; die Vorlesung beginnt am 13. April 2022, 12 Uhr. Anmeldung: Die Anmeldung ist ab sofort möglich per E-Mail an idf@rub.de Zusammensetzung der Endnote: Die Endnote setzt sich zusammen aus den Teilnoten für den 1. Teil (Ringvorlesung; Ge wichtung: 33,3 %; regelmäßige Teilnahme, Diskussionsbeiträge, Mitwirkung an einer der Diskurs-Sitzungen und kurze schriftliche Ausarbeitung oder Protokoll einer Sitzung) und d en 2. Teil (Blockseminar, Gewichtung: 66,7 %; regelmäßige Teilnahme mit Diskussions beiträgen; Übernahme von Kurzreferaten oder Diskussionsleitungen, Ausarbeitung dazu). Prüfungstermin: entfällt |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
Das Modul ist offen für Studierende aller Fakultäten. Notwendige fachliche Kenntnisse werden in den Veranstaltungen vermittelt. Die Exkursion ist für die Studierenden kostenfrei. |
Veranstaltungszeit |
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Dozenten |
Frank Hoffmann |
Arbeitsaufwand |
Als Präsenzzeit werden kalkuliert: 28 h für die Ringvorlesung, 32 h für das Blockseminar. Die Eigenarbeitszeit sollte ca. 90 h betragen (je 2 h Vorbereitung für das Blockseminar, 26 h für Ausarbeitung und Protokoll). |
Literatur |
Eine Materialauswahl wird als Textsammlung bereitgestellt; ergänzt durch weitere Unterlagen auf einer Moodle-Seite. Zur Einführung empfohlen seien: Paul Nolte: Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart. München 2012 Hanna Ketterer / Karina Becker (Hg.): Was stimmt nicht mit der Demokratie? Eine Debatte mit Klaus Dörre, Nancy Fraser, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa. Berlin 2019 (digital zugänglich in der UB der RUB) Stephan Lessenich: Grenzen der Demokratie. Teilhabe als Verteilungsproblem. Ditzingen 2019; Jan-Werner Müller: Freiheit, Gleichheit, Ungewissheit. Wie schafft man Demokratie? Berlin 2021 (digital zugänglich in der UB der RUB). |
Modulteil |
[320000] Sorgen um die Demokratie - SS 2022, [320001] Erfahrungen mit Demokratie und Diktatur ein intergenerationeller Austausch - SS 2022 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, Institut für Deutschlandforschung |
Inhalt |
Teil 1: Sorgen um die Demokratie (Ringvorlesung), Sommersemester 2022, GB 04/86, mittwochs 12-13.30 Uhr Teil 2: Erfahrungen mit Demokratie und Diktatur – ein intergenerationeller Austausch (Blockseminar, 4 Teile), Sommersemester 2022, GB 04/86, Termin n. V. und 8.-10.4.2022 Ist unsere Demokratie noch für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts geeignet? Kann sie die dringend notwendigen Veränderungen, die die Klimakatastrophe fast zwingend gebietet, mit ihren Mitteln gestalten – oder versagen die demokratischen Steuerungsmechanismen schon angesichts der Aufgaben der Pandemie? Wie ist es im Zeitalter sozialer Medien und einer medialen Kulturrevolution möglich, weiterhin mit den Abstimmungsmodellen zu regieren, die im 19. Jahrhundert erdacht und seit der Mitte des 20. Jahrhundert in der Bundesrepublik nahezu unverändert gültig sind? Das Modul reagiert auf die aktuelle Debatte um eine „Krise der Demokratie“, die seit ca. 20 Jahren in den westlich-demokratischen Staaten geführt wird. Seit einigen Jahren, nicht zuletzt durch die Pandemie, aber auch neu durch die wachsende Aktivität und zunehmende Aggressivität autoritärerer Regime, fordert das Thema besonders heraus. A uch die innerdemokratische Konkurrenz des parlamentarisch-repräsentativen Systems durch neue Formen politischer Aktion, wie sie z. B. wichtige, teils internationale soziale Bewegungen (z. B. fridays for future) entwickelt haben, verlangen eine selbstkritische Prüfung des Modells Demokratie. Andererseits: Jammern wir nicht auf einem sehr hohen Niveau? Können vielleicht Erfahrungen in tatsächlich nicht-demokratischen Systemen weiterhelfen, die Leistungsfähigkeit unserer Demokratie neu zu bewerten und ggf. zu modifizieren? Die Veranstaltungsreihe des Instituts für Deutschlandforschung stellt diese Fragen in einen doppelten – internationalen und intergenerationellen – Rahmen, es geht also um einen primär europäischen Horizont und eine zeitliche Staffelung mit Rückblick in die letzten 80 Jahre. Sie will offen sein für die Fragen und Interessen der Studierenden und bietet ein Forum einer wissenschaftlich fundierten, kontroversen und fairen Diskussion, für alle, die sich Sorgen um die Demokratie machen. Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Die Ringvorlesung verbindet Vorträge (jeweils mit Diskussionsmöglichkeiten) von Wissen schaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachgebiete (u. a. Geschichts-, Kultur-, Literatur- und Sozialwissenschaften) der RUB und von Gästen mit stärker diskursiv angelegten Sitzungen, in denen die Studierenden intensiv an der inhaltlichen Ausgestaltung mitwirken können. Hierzu werden umfangreiche Begleitmaterialien zur Verfügung gestellt. Das thematische Blickfeld konzentriert sich einerseits auf einen Überblick zu wichtigen theoretischen und empirischen Befunden der Demokratieforschung und der sie stützenden gesellschaftswissenschaftlichen Untersuchungen, wobei deutsche und europäische Perspektiven, zum Teil auch am Beispiel einzelner Länder, zum Tragen kommen. Andererseits werden historische und normative Gesichtspunkte diese Zugriffe unterstützen und fundieren. Gewonnen werden sollen auch einige Persönlichkeiten aus aktuellen gesellschaftlichen Gruppen und Aktionen; dabei sind Wünsche und Unterstützung aus dem Kreis der Studierenden (schon im Vorfeld) sehr willkommen. Die Vorlesung ist als offener Lernraum gedacht, der durch die Begleitung von erfahrenen Hochschullehrerinnen und -lehrern zugleich das intergenerative Gespräch einübt. Inhaltliche Beschreibung Teil 2 : Das begleitende Angebot des Blockseminars besteht aus vier Teilen: einer kurzen Einführung am 6. April (12-13.30, also anstelle der Vorlesung), einem dreitägigen Seminar in der Bildungsstätte Goldensee in Mecklenburg-Vorpommern (Teil des Projektverbunds „An die Grenze gehen!“) mit dem Thema „Erinnern intergenerationell“ am 10. bis 12. April 2022, einem strukturierten Online-Kontakt (Zoom-Sitzung im Mai nach Vereinbarung) nach dem Seminar am Goldensee sowie einem auswertenden Blockseminar nach terminlicher Vereinbarung (an einem Freitag im Juni ab 10 Uhr, ca. 4 Stunden). Für die Teilnahme an der Seminarveranstaltung am Goldensee entstehen den Studierenden keine Kosten (Übernachtung und Vollverpflegung sowie Anreise mit einem hinreichenden Reisekosten zuschuss sind durch die Förderung im Rahmen des Projekts von „Jugend erinnert“ für alle Interessierte gesichert). Im Mittelpunkt des Blockseminars am Goldensee steht die Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zur SED-Diktatur und ihre Rolle in der politischen Bildung und Arbeit für die demokratische Gesellschaft. Damit wird ein zentrales Beispiel der Demokratieerziehung in Schule und außerschulischer Jugendarbeit vorgestellt, das dann in den beiden folgenden Seminarteilen systematisch ergänzt und auch kritisch ausgewertet werden soll. |
Lernziele |
Das Modul vermittelt wissenschaftlich fundierte Kompetenzen primär im kognitiven, methodischen und normativen Bereich. Dabei werden aktuelle Schlüsselfragen europäischer Gesellschafts- und Politikforschung fokussiert, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Befähigung zur Analyse und kritischen Bewertung komplexer Themen zu vermitteln. Im Zentrum stehen Aufgaben der politischen Bildung, der Erinnerungskultur und der Zeitgeschichte sowie die Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Erworbene Fähigkeiten werden direkt in praktische Formate umgesetzt. Dazu gehören sowohl die Erarbeitung von Lehr-Lernmaterialien für die außerschulische Jugendarbeit als auch die Erschließung von Gedenkstätten und Erinnerungslandschaften für Prozesse der politisch- historischen Bildung. Ein Schwerpunkt wird auf diskursive Arbeiten gelegt, etwa durch moderierte Diskussionen und Podiumsrunden. |