Modulname |
Einführung in die Geschichte und Kultur der islamischen Welt in der Neuzeit |
Gebiet |
Gebiet 4
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Profil |
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Studierende der Orientalistik/Islamwissenschaft können an diesem Modul nicht teilnehmen. |
Besonderheiten |
Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt über CampusOffice auf Modulebene vom 21.03.2022-11.04.2022 und persönlich bei den Dozenten. (NICHT auf Modulebene). Termin der ersten Sitzung: Teil 1 : Di., 12.04.2022, 12-14 Uhr (Moodle) Teil 2a : Do., 14.04.2022, 10-12 Uhr (Der Raum wird noch bekannt gegeben.) Teil 2b : Mo., 18.04.2022, 10-12 Uhr (Der Raum wird noch bekannt gegeben.) Zusammensetzung der Endnote: Die Modulnote wird aus dem Durchschnitt der Noten beider Modulteile ermittelt. Prüfungstermin: Teil 1 : Der Klausurtermin wird über eine Benachrichtigung an alle für den Moodlekurs zur Vorlesung angemeldeten Teilnehmer rechtzeitig bekanntgegeben. Teil 2a : Der Termin für die Abgabe des Essays erfolgt in Absprache mit dem Dozenten. Teil 2b : Der Termin für die Abgabe des Essays erfolgt in Absprache mit dem Dozenten. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
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Veranstaltungszeit |
Dienstag 12:00 - 14:00, Donnerstag 10:00 - 12:00, Montag 10:00 - 12:00 |
Dozenten |
Johann Büssow, David Jordan |
Arbeitsaufwand |
Teil 1 : regelmäßige Anfertigung von Hausaufgaben, 90-minütige Klausur. Teil 2a : Referat mit Handout/ Thesenpapier, Verschriftlichung zum Essay (ca. 7 Seiten) sowie regelmäßige und aktive Teilnahme. Teil 2a : Referat mit Handout/ Thesenpapier, Verschriftlichung zum Essay (ca. 7 Seiten) sowie regelmäßige und aktive Teilnahme. |
Literatur |
Teil 1 : Halm, Heinz und Ulrich Haarmann, Hgg. 2004. Geschichte der arabischen Welt. München: C.H. Beck. Noth, Albrecht und Jürgen Paul, Hgg. 1998. Der islamische Orient: Grundzüge seiner Geschichte. Würzburg: Ergon. Krämer, Gudrun. 2016. Neue Fischer Weltgeschichte, Band 9: Der Vordere Orient und Nordafrika ab 1500. München: S. Fischer. Teil 2a : Die Welt des Islams 46, 3 (2006), Anti-Semitism in the Muslim World . (Verfügbar im Uninetz: https://brill.com/view/journals/wdi/46/3/wdi.46.issue-3.xml .) Teil 2b : Chih, Rachida, David Jordan, and Stefan Reichmuth, eds. The Presence of the Prophet in Early Modern and Contemporary Islam. Heirs of the Prophet: Authority and Power . 1st ed. Vol. 2. 3 vols. Handbook of Oriental Studies. Leiden: E.J. Brill, 2021. (https://brill.com/view/title/60455 FREIER DOWNLOAD) Makdisi, Ussama. Age of Coexistence: The Ecumenical Frame and the Making of the Modern Arab World. Oakland, California: University of California Press, 2021. Haddad, Fanar. Understanding “Sectarianism”: Sunni-Shi’a Relations in the Modern Arab World. Oxford, New York: Oxford University Press, 2020. Morimoto, Kazuo, ed. Sayyids and Sharifs in Muslim Societies: The Living Links to the Prophet. Abingdon, Oxon: Routledge, 2011. |
Modulteil |
[050100] Vorlesung: Geschichte Westasiens und Nordafrikas seit 1500 - SS 2022, [050110] Proseminar: Antisemitismus in muslimischen Kontexten - SS 2022, [050111] Proseminar: Konfessionelle Ambiguität im modernen Islam? Scharifismus als Bruecke zwischen Sunna und Schia aus globalhistorischer Perspektive - SS 2022 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Fakultät für Philologie, VIII. Seminar für Orientalistik und Islamwissenschaft |
Inhalt |
Teil 1 : Vorlesung: Geschichte Westasiens und Nordafrikas seit 1500 (Vorlesung, Prof. Dr. Johann Büssow, 050100), SoSe 2022, Di., 12-14 Uhr Teil 2a : Antisemitismus in muslimischen Kontexten (Proseminar, Prof. Dr. Johann Büssow, 050 110, SoSe 2022, Do 10-12 Uhr) Teil 2b : Konfessionelle Ambiguität im modernen Islam? Scharifismus als Brücke zwischen Sunna und Schia aus globalhistorischer Perspektive (Proseminar, Dr. David Jordan, 050 111, SoSe 2022, Mo., 10-12 Uhr) Dieses Modul bietet eine Einführung in die Geschichte und Kultur der islamischen Welt von ca. 1500 bis zur Gegenwart. Zunächst soll hier ein genereller Überblick zu den historischen Strömungen und Entwicklungen der gesamten genannten Region auf dem Weg in die Moderne den Blick für die Bedeutung von kultur- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen in der Forschung schärfen. Dieser Überblick wird dann durch einen speziellen Fokus entweder auf Antisemitismus in muslimischen Kontexten oder auf den Fall des Scharifismus als Brücke zwischen Sunna und Schia erweitert. Inhaltliche Beschreibung Teil 1 : Diese Einführungsvorlesung richtet sich an Studienanfänger und kann auch von Fachfremden ohne besondere Vorkenntnisse besucht werden. Sie vermittelt Überblickswissen zur Geschichte Westasiens und Nordafrikas von ca. 1500 bis zur Gegenwart. Die Vermittlung von historischen Daten und Fakten wird ergänzt um Exkurse zu zentralen Konzepten aus kultur-und sozialwissenschaftlichen Debatten. Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen (Termin: in der ersten Woche nach der Vorlesungszeit; Zeit und Ort der Vorlesung). Organisation der Lehrveranstaltung: Alle Dokumente zur Vorlesung werden in einem Moodle-Kurs bereitgestellt. Ausführliche Handouts, Powerpoint-Präsentationen, Videos und Lesetexte bieten grundlegende Informationen und Möglichkeiten zur Vertiefung. Der Lernerfolg wird wöchentlich durch kurze schriftliche Aufgaben überprüft. Klausur und Klausurtermin: Die Vorlesung wird mit einer Klausur abgeschlossen. Der Termin wird über eine Benachrichtigung an alle für den Moodlekurs zur Vorlesung angemeldeten Teilnehmer rechtzeitig bekanntgegeben. Inhalte der Klausur sind zwei kurze Essays zu übergreifenden Fragen, Fragen zu Einzelthemen sowie die Übersetzung und Definition von Grundbegriffen. Inhaltliche Beschreibung Teil 2a : Antisemitismus in muslimischen Kontexten erfährt in Deutschland seit einigen Jahren verstärkte Aufmerksamkeit, vor allem in Bezug auf den Israel-Palästina-Konflikt sowie in Debatten um gesellschaftlichen Wandel durch Migration. Das Seminar vermittelt einen Überblick über die Forschung zu relevanten Themenbereichen, verbunden mit der Frage, wie wissenschaftliche Forschung Beiträge zu einer Versachlichung öffentlicher Debatten leisten kann. Dabei werden zahlreiche wichtige Themen der islamischen Geschichte und Kultur behandelt, darunter jüdisch-muslimische Beziehungen von der Frühzeit des Islam bis in die Gegenwart, der Status von Juden unter muslimischer Herrschaft in Theorie und Praxis, Aneignungen von Denkmustern christlicher Judenfeindschaft und des europäischen Antisemitismus seit dem 19. Jahrhundert, der Israel-Palästina-Konflikt sowie unterschiedliche Formen von Erinnerungs- und Gedenkkultur. Organisation der Lehrveranstaltung: Die Details der Organisation der Lehrveranstaltung werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben). Inhaltliche Beschreibung Teil 2b : Konfessionelle Konflikte (im Englischen meist unter sectarianism und im Arabischen unter ṭāʾifiyya begriffen) gehören zu den dringlichsten und meistdiskutierten Problemen islamisch-geprägter Gesellschaften unserer Zeit. Die bisherige Forschung über interkonfessionelle Beziehungen in islamisch geprägten Gesellschaften begreift vor allem die Vormoderne als Periode kultureller und religiöser Ambiguität, in der die Trennlinien des sich allmählich konsolidierenden Sunniten- und Schiitentums in einer Pluralität und Fluidität von muslimischen Gemeinschaften, Lehren und Praktiken verwischt wurden. Der Beginn der Neuzeit wird dann mit einer neuen rigiden Konfessionalisierung vor dem Hintergrund des politischen Konflikts zwischen sunnitischen Osmanen und schiitischen Safawiden assoziiert, die in der Moderne und Gegenwart durch muslimische Reformbewegungen und deren literalistisches Islamverständnis immer mehr Kraft gewinnt. Die historische Entwicklung von Brücken zwischen Sunna und Schia sowie eine mögliche konfessionelle Ambiguität sind bis in die Gegenwart hinein noch weitgehend unerforscht. Das Seminar wird speziell die Verehrung der Familie des Propheten Muhammad als gemeinsames identitätsstiftendes Merkmal unter Sunnit:innen und Schiit:innen untersuchen, welche sich in dem Massenphänomen der Verehrung von Prophetennachfahren, der Wertschätzung prophetischer Abstammung (Scharifismus), und einer damit verbundenen Vielfalt an Heiligenschreinen, religiösen Praktiken und Texten (z.B. Biographien, Dichtung) von Nordafrika bis Südostasien manifestiert. Prophetennachkommen, sogenannte Scharifen oder Sayyids, genossen über Jahrhunderte eine hohe gesellschaftliche Autorität in islamisch geprägten Gesellschaften, traten häufig als Dynastiegründer auf und standen als Vermittler oft über konfessionellen Grenzen und Konflikten. Die Verehrung der Prophetenfamilie wird immer noch hauptsächlich mit dem Schiitentum assoziiert, bildet aber auch unter Sunnit:innen ein zentrales Element der Identität. Ziel wird es sein, die Entwicklung dieser Verehrung als gemeinsames Identitätsmerkmal anhand von Fallstudien aus verschiedenen Regionen mit sunnitisch-schiitischen Bevölkerungsteilen aus globalhistorischer Perspektive vom 18. Jahrhundert bis heute zu analysieren. Organisation der Lehrveranstaltung: Die Details der Organisation der Lehrveranstaltung werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben). |
Lernziele |
Vermittelt werden grundlegende kulturhistorische und vergleichende Kenntnisse über außereuropäische Gesellschaften und Staaten am Beispiel der islamischen Welt der Neuzeit. Teil 1 : Die Vorlesung vermittelt Überblickswissen zur Geschichte des Nahen Ostens von ca. 1500 bis zur Gegenwart sowie zu kultur- und sozialwissenschaftlichen Ansätzen in der Erforschung der modernen islamischen Welt. Teil 2a : Die Studierenden erreichen einen Einblick in die jüdisch-muslimischen Beziehungen in Geschichte und Gegenwart sowie in Theorie und Praxis. Sie erhalten einen Überblick über die Geschichte des Antisemitismus in muslimischen Kontexten und erweitern so ihre interkulturellen Kompetenzen im Bereich islamisch geprägter Gesellschaften. Teil 2b : Das Proseminar vermittelt grundlegendes und vertieftes Wissen über das Scharifentum ca.ab dem 18. Jahrhundert bis heute. Die Studierenden reflektieren die Abkommenschaft vom Propheten als verbindendes Element zwischen Sunnit:innen und Schiit:innen und können die Formen der Verehrung Muḥammads in die jeweiligen Kontexte und Literaturen einordnen. |