Modulname |
Individualismus, Politik und Demokratie |
Gebiet |
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Profil |
Profil Freie Studien
Profil Zukunft
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Seminar: Regelmäßige aktive Teilnahme, Präsenz; Referat (ca. 15 min.); Thesenpapier; Essay 6-8 Seiten (ergibt sich in der Regel aus dem Referat ) Vorlesung: Regelmäßige Teilnahme, kleine Studienleistung in Absprache mit dem Dozenten |
Besonderheiten |
20 Teilnehmer für den Optionalbereich. Die Anmeldung erfolgt per CampusOffice. Zusammensetzung der Endnote: Das Essay im Seminar (Teil 2) bildet die Endnote. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
Sind nicht erforderlich. |
Veranstaltungszeit |
Montag 12:00 - 14:00, Dienstag 10:00 - 12:00 |
Dozenten |
Dennis Vogt, Karsten Rudolph |
Arbeitsaufwand |
Regelmäßige Teilnahme; Referat (ca. 15 min.); Essay (8 Seiten) (benotet) |
Literatur |
Einführungsliteratur: Kondylis, Panajotis: Konservativismus – Geschichtlicher Gehalt und Untergang, Stuttgart 1986. Kraus, Hans-Christof: Konservatismus im Widerstreit. Zur neueren Literatur über seine Geschichte und Theorie, in: Der Staat, 28 (1989), S. 225-249. Noetzel, Thomas: Art. Konservatismus, in: Lexikon Politik. Hundert Grundbegriffe, Stuttgart 2007, S. 150-152. Vierhaus, Rudolf, Art.: Konservativ, Konservatismus, in: Otto Brunner/ Werner Conze/ Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe – Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Bd. 3, 1982, S. 531-565. |
Modulteil |
[040303] S: Das gefährdete Individuum. Die Entwicklung des politischen Individualismus im Liberalismus und Anarchismus. Grundlagentexte von Thomas Hobbes bis John Rawls - WS 22/23, [270001] V: Die Demokratie verteidigen. Reaktionen auf autoritäre Bestrebungen im Europa der Zwischenkriegszeit - WS 22/23 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Fakultät für Geschichtswissenschaften, Fakultät für Geschichtswissenschaften, I. Historisches Institut |
Inhalt |
Teil 1: Vorlesung: Die Demokratie verteidigen. Reaktionen auf autoritäre Bestrebungen im Europa der Zwischenkriegszeit, Di. 10-12 Teil 2: Seminar: Das „gefährdete Individuum“. Die Entwicklung des politischen Individualismus im Liberalismus und Anarchismus. Grundlagentexte von Thomas Hobbes bis John Rawls, Montags 12-14 Uhr Der Anspruch des Menschen, jenseits eines Kollektivs als selbstständiges Individuum wahrgenommen und respektiert zu werden, gehört zu den wesentlichen Merkmalen moderner demokratischer Gesellschaften. Hinter dem Ideal des Individuums steht nicht nur die Forderung des Einzelnen nach Vielfalt und Besonderheit, sondern auch die Vorstellung, dass er als Schöpfer seiner selbst nicht mehr an traditionelle soziale Rollen, vorgegebene Berufe oder Ordnungen gebunden ist. Damit einher geht ein gesteigerter Aktionsraum des Einzelnen, der mit der Erosion sozialer Sicherheit erkauft wird. Das Individuum zeichnet nun – auch im politischen Sinne – für seine Lebensgestaltung alleine verantwortlich. Gleichzeitig gehört die Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Gesellschaft zu den Themen, die regelmäßig und kontrovers diskutiert werden. Vor allem während der Corona-Pandemie hat die Debatte darüber, ob der Schutz der Gesellschaft oder die Freiheit des Einzelnen Vorrang genießen soll, erneut an Intensität gewonnen. Im Rahmen des Moduls soll dieses schwierige Verhältnis erneut beleuchtet werden. Wird das Individuum durch die Gesellschaft unterdrückt oder ist es durch sie überhaupt erst überlebensfähig? Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs schien der Demokratie in Europa die Zukunft zu gehören. Doch anders als vorhergesagt, scheiterten insbesondere die neueren demokratischen Staaten innerhalb weniger Jahre und wurden durch autoritäre oder faschistische Regime ersetzt. Ausgehend von den Bemühungen des republikanischen Lagers in Deutschland, die Weimarer Demokratie zu stabilisieren und gegen ihre Feinde zu verteidigen, sollen anhand weiterer europäischer Beispiele nationale Bedingungsfaktoren für die Rettung oder den Untergang demokratischer Systeme vorgestellt und diskutiert werden. Inhaltliche Beschreibung Teil 2 : Der Anspruch auf Individualität ist alles andere als selbstverständlich, er stellt vielmehr das Resultat eines komplexen historischen Prozesses dar und ist historisch gewachsen. Die Entwicklung lässt sich mindestens bis zur Entstehung der modernen Gesellschaft im Übergang vom Mittelalter zur Renaissance zurückverfolgen und hat sich – je nach historischer Interpretation – kontinuierlich oder in Schüben bis in unsere aktuelle Gegenwart verstetigt. Ziel des Seminars ist es, diesen historischen Entwicklungsprozess anhand von ausgewählten Quellen nachzuzeichnen. Dahinter steht die These, dass unser gegenwärtiges Verständnis von Individualität erst vor der Folie ihrer Geschichte nachvollziehbar ist. Der Zugang zum Thema wird dabei methodisch über die Ideengeschichte gewählt, wobei Texte von Luther, Hobbes, Kant, Stirner, Bakunin, Tocqueville, Weber bis hin zu Autoren der sogenannten ‚Me decade‘ im Fokus der Analyse stehen. Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt auf der Figur des „gefährdeten Individuums“, wobei die Begriffe Individuum, Individualismus und Individualisierung nicht als Synonyme, sondern – angelehnt an Niklas Luhmann – als Teile einer evolutionären Reihe verstanden werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den/die jeweilige(n) Dozenten/Dozentin. |
Lernziele |
Keine Voraussetzungen; Kann im Rahmen des Optionalbereichs von Studierenden aller Fächer belegt werden. Die Studierenden erwerben historische Kenntnisse über die Entwicklung des politischen Individualismus in seiner Wechselwirkung mit Politik und Gesellschaft. Durch intensive Quellenarbeit werden sie mit grundlegenden historischen Methoden vertraut gemacht. Darüber hinaus sollen den Studierende die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen historischen Denkens für den Umgang mit den Herausforderungen der Gegenwart praktisch vermittelt werden. |