Modulname |
Literarische Transformationen in der Literatur des 21. Jahrhunderts. Poetiken der Mehrsprachigkeit, Übersetzung und Hybridisierung. |
Gebiet |
Gebiet 4
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Profil |
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Wenn das Modul oder Modulteile im Curriculum eines Faches Verwendung findet, sind Studierende dieses Faches auszuschließen. Innerhalb von Modul-Typen werden vergleichbare Kompetenzen vermittelt, so dass Studierende jeden Modul-Typ nur einmal wählen können. Bitte berücksichtigen Sie dies bei der Modulplanung. Module sind in der Regel kostenfrei durchzuführen. Sollten Kosten anfallen, sind die voraussichtlichen Kosten aufzuführen. |
Besonderheiten |
Anmeldung : über Campus-Losverfahren. Bitte melden Sie sich in Campus über das Modul an. Suchen Sie über die Suchfunktion in CampusOffice im *Sommersemester 2023* nach dem Modultitel "Literarische Transformationen in der Literatur des 21. Jahrhunderts. Poetiken der Mehrsprachigkeit, Übersetzung und Hybridisierung." TN-Plätze : Teil 1: 5/100, Teil 2: 5/40 Erste Sitzung der Vorlesung (Teil 1) : 11. April 2023, 10-12 Uhr, präsent / hybrid, erste Sitzung der Seminarveranstaltung Teil 2 : 11. April 2023, 16-18 Uhr, präsent / hybrid. Die Endnote setzt sich aus dem einem benoteten Teilnahmenachweis der Vorlesung (Teil 1, bestandene Abschlußklausur) sowie durch die erfolgreichen Teilnahme an der Seminarveranstaltung (Teil 2 aktive Teilnahme sowie 1 ausführlichere Arbeitsaufgabe als Grundlage der Notenfindung) zusammen. Die Abschlußprüfungen finden online bzw. via Portfolio statt, Datum der Abschlußklausur in der Vorlesung: voraussichtlich 11. Juli 2023, ganztägig, online, Bearbeitungszeit 2 Std. Prüfungsform des Seminars Teil 2: semesterbegleitende Portfolioaufgaben. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
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Veranstaltungszeit |
Dienstag 16:00 - 18:00, Dienstag 10:00 - 12:00 |
Dozenten |
Peter Goßens |
Arbeitsaufwand |
Die Teilnahme an den Zoomsitzungen wie an den Präsenzsitzungen ist fakultativ. Beide Veranstaltungen werden durch Moodlekurse begleitet. |
Literatur |
Tiecks Schriften sind käuflich so gut wie gar nicht zu erwerben, werden im Rahmen eines Moodlekurses zur Verfügung gestellt. Unvermeidlich ist allerdings die Lektüre von Texten in Frakturschrift. Hilfreich ist die Anschaffung oder Konsultation einer kritischen Textausgabe von Shakespeare ‚Midsummer Night's Dream‘. Empfohlen sei aus Kostengründen die Oxford-Ausgabe von Peter Holland, auch jede andere kommentierte Ausgabe ist willkommen (z.B. der Arden-Shakespeare). |
Modulteil |
[050313] Sommernacht: Shakespeare, Tieck und das Wunderbare. (V1, V3, A5, V5) - SS 2023, [050301] Weltliteratur in deutscher Sprache. Übersetzung und Kanonbildung um 1800 (A1, V1, A4, V5, GM) - SS 2023 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Fakultät für Philologie, Fakultät für Philologie, III. Germanistisches Institut |
Inhalt |
Teil 1: 050301 Weltliteratur in deutscher Sprache. Übersetzung und Kanonbildung um 1800 (A1, V1, A4, V5, GM), Vorlesung, Di, 10-12 Uhr. Vorlesung asynchron Präsent mit Podcast, begleitet durch einen Moodle-Kurs Teil 2: 050313 „Sommernacht“: Shakespeare, Tieck und das Wunderbare. (V1, V3, A5, V5) Seminar Di, 16-18 Uhr. Präsenz, ggf. hybrid, begleitet durch einen Moodle-Kurs. Die Entstehung des Begriffes 'Weltliteratur' ist die Folge eines zunehmenden Interesses an Transnationalität, das die deutsche Kulturlandschaft in der Zeit zwischen 1780 und 1840 maßgeblich veränderte. Ausgehend von den Diskussionen um den Kosmopolitismus, von denen die Theoriediskurse der Zeit um 1800 geprägt wurden, änderte sich die Wahrnehmung von Literatur und Kultur in dieser Zeit entscheidend. Neben einer wachsenden kulturtheoretischen Auseinandersetzung mit den anderen Kulturen und ihren hervorragenden Repräsentanten sind es vor allem zahlreiche Übersetzungsprojekte, die viele Autor:innen und ihre Werke bis in die heutige Zeit in (vermeintlich endgültigen) Fassungen in deutscher Sprache zugänglich machten. Das Projekt ‚Weltliteratur in deutscher Sprache‘ prägt unser Verständnis von transnationaler Literatur bis heute. Teil 1: In der Vorlesung werden die Strukturen dieses Projektes in umfassend erarbeitet. Im Zentrum steht hier das wachsende Interesse an den Kulturen anderer Völker. Der uns heute allen verbindlich erscheinende Kanon weltliterarischer Klassiker von Homer über Dante, Petrarca, Boccaccio, Ariost, Rabelais, Cervantes, Shakespeare, Calderon, Corneille, Moliere, Diderot, Voltaire und Rousseau bis hin zu Lessing, Goethe und Schiller ist ein Produkt der Bemühungen um eine eigenständige 'Weltliteratur in deutscher Sprache', die um 1780 einsetzen und in deren Folge sich ein genuin verändertes Verhältnis zur Übersetzung von fremdsprachiger Literatur als auch im Umgang mit Literatur insgesamt durchsetzte. Die Vorlesung wird die 'Epoche der Weltliteratur' und den in ihr entstehenden Kanon als literaturgeschichtliches Projekt vorstellen und die Prozesse transnationaler Kommunikation in den Blick nehmen. Die Überlegung, welche Folgen der kulturelle Wandel in der sog. Sattelzeit auch in unserem heutigen Umgang mit fremden Literaturen hinterlassen hat, soll uns im Hintergrund begleiten. Teil 2 : Im begleitenden Seminar werden wir eines der wichtigsten Übersetzungsprojekte dieser Zeit an einem Beispiel genauer in den Blick nehmen. Ludwig Tieck (1773-1853) gilt in der Zeit zwischen 1789 und seinem Tod 1853 zu Recht als einer der profundesten Shakespearekenner seiner Zeit. Schon früh hat er sich mit Shakespeares Dramen auseinandergesetzt, Übersetzungen u.a. des ‚Sommernachtstraums‘ angefertigt und eigene Entwürfe in shakespearescher Manier wie das Fragment ‚Die Sommernacht‘ vorgelegt. Später gab er die Dramen aus dem shakespeareschen Umfeld unter dem Titel ‚Altenglisches Theater‘ (1811) und ‚Shakespeares Vorschule‘ (1823-1829) in Übersetzungen heraus. Ab 1825 hat er dann auch die Übersetzung der shakespeareschen Dramen, die August Wilhelm Schlegel 1797 begonnen hatte, mit Hilfe seiner Tochter Dorothea und Wolf Graf Baudissin zu Ende geführt. Zur gleichen Zeit wird er sich als Dramaturg am Dresdner Hoftheater um die Rekonstruktion der historischen Aufführungspraxis der Shakespeare-Dramen bemühen. Seine dramaturgische Theorie wird er in den ‚Dramaturgischen Blättern‘ (1826/1852) ausarbeiten und diese Überlegungen zur Bühnenpraxis dann 1843 mit einer Aufführung des ‚Sommernachtstraums‘ in Berlin krönen, zu der Felix Mendelssohn-Bartholdy die Bühnenmusik komponierte. Das Bühnenmodell der modernisierten Shakespeare-Bühne wird auch zum Gegenstand seiner Novelle ‚Der junge Tischlermeister‘. Als Besitzer einer umfangreichen Bibliothek ist Tieck nicht nur Leser und Theaterpraktiker, sondern auch Philologe. Dennoch bleibt sein lang geplantes und erarbeitetes "Buch über Shakespeare" unvollendet und erschien erst posthum 1920. |
Lernziele |
Das Seminar wird sich mit Tiecks komplexer Auseinandersetzung mit Shakespeare beschäftigen und dabei seine langjährige Beschäftigung mit dem ‚Sommernachtstraum‘ und seinen verschiedenen Bearbeitungen in den Mittelpunkt stellen. Weitere wesentliche Essays und andere Schriften Tiecks als Theoretiker und (Theater)Praktiker werden hinzugezogen. Eine Lektüreliste und das Arbeitsprogramm werden zu Beginn des Semesters bekanntgegeben und in großen Teilen im Moodlekurs zur Verfügung gestellt. |