Modulname |
Europa in der Zeitenwende |
Gebiet |
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Profil |
Profil Praxis
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Das Modul ist offen für Studierende aller Fakultäten und Studiengänge. Für die mit dem Blockseminar und vor allem der Exkursion anfallenden Reise-, Verpflegungs- und Übernachtungskosten (Übernachtung in Brüssel, in der Regel im Doppelzimmer in einer guten und zentralen Unterkunft) ist ein Kostenbeitrag von 40,00 Euro unumgänglich. Für Studierende, die diesen Betrag aus eigenen Mitteln nicht aufbringen können, stellt das Institut für Deutschlandforschung auf Antrag eines von fünf Stipendien zur Verfügung (bei Anmeldung bitte mitteilen und begründen). |
Besonderheiten |
TN-Plätze: 25 Teilnehmer*innen (Höchstzahl wegen finanziell geförderter Exkursion) Aufnahme in der Reihenfolge der Anmeldungen per E-Mail (s. unten). Es wird eine Nachrückliste von bis zu 10 Personen geführt. Termin der ersten Sitzung: 25. Oktober 2023, 17.30-20.00 Uhr, Veranstaltungszentrum Blue Square der RUB (Kortumstraße 90, 44787 Bochum) – Eröffnungsveranstaltung (gesondertes Programm) Anmeldung: Anmeldungen sind ab sofort möglich, einfach per E-Mail an: idf@rub.de Die letzte Anmeldungen ist am 24. Oktober 2023 (bis 12.00 Uhr) möglich. Zusammensetzung der Endnote: Die Endnote ergibt sich aus der Note für die Ringvorlesung (33,3 %) und der Note für das Blockseminar mit Exkursion (66, 6 %). Prüfungstermin: Die Frist zur Abgabe des Essays (Vorlesung) und der Hausarbeit (Blockseminar mit Exkursion) wird rechtzeitig bekannt gegeben. |
Blockseminar |
Ja |
Vorkenntnisse |
Das Modul ist offen für Studierende aller Fakultäten und Studiengänge und erfordert keine Vorkenntnisse. |
Veranstaltungszeit |
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Dozenten |
Silke Flegel, Frank Hoffmann |
Arbeitsaufwand |
Erforderlich ist regelmäßige Mitwirkung an den Ringvorlesungen (Diskussionen) und am Blockseminar / Exkursion (Übernahme eines Kurzreferats und schriftliche Ausarbeitung), entsprechend ca. 150 h, aufgeteilt ist ca. 60 h für Ringvorlesung und Blockseminar / Exkursion sowie 90 h Eigenarbeit (Begleitlektüre zur Ringvorlesung, Erarbeitung eines Essays zu einem Thema der Ringvorlesung sowie Kurzreferat (mit schriftlicher Ausarbeitung) im Rahmen des Blockseminars / Exkursion / Ergebnis-Seminar |
Literatur |
Es wird per Moodle eine umfassende Literaturauswahl zur Verfügung gestellt. Zur Einführung nützlich sind u. a. die folgenden Bände: Timothy Garton Ash: Europa. Eine persönliche Geschichte. München 2023; Gerd Koenen: Im Widerschein des Kriegs. Nachdenken über Russland. München 2023. Geert Mak: Große Erwartungen. Auf den Spuren des europäischen Traums (1999-2019). München 2020. Kiran Klaus Patel: Projekt Europa. Eine kritische Geschichte. München 2018; Zeitenwende? Zur Selbstbehauptung der Europäischen Union in einer neuen Welt. Hg. von Daniel S. Hamilton, Gregor Kirchhof und Andreas Rödder. Tübingen 2022 (digital zugänglich). Als digitales Projekt anregend: Nicole Reinhardt / Johannes Paulmann (Hg.): EGO. Europäische Geschichte Online (http://ieg-ego.eu/?set_language=de). |
Modulteil |
[320000] Europa in der Zeitenwende - WS 23/24, [320001] Europa "Er-fahren". Begegnungen und Einsichten in Eupen und Brüssel - WS 23/24 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, Institut für Deutschlandforschung |
Inhalt |
Teil 1: Europa in der Zeitenwende (Ringvorlesung), WS 2023/24, GB 04/86, mittwochs 18.00-19.30 Uhr (wird auch digital angeboten),Eröffnung am 25. Oktober 2023 in Präsenz (Blue Square der RUB, 17.30-20.00 Uhr) Teil 2: Europa „er-fahren“. Begegnungen und Einsichten in Eupen und Brüssel (Blockseminar mit Exkursion), WS 2023/24, GB 04/86, 19. bis 21. Februar 2024 (mitExkursion am 20./21. Februar 2024) und einem Ergebnis-Seminar (n. V.) Die im russischen Krieg gegen die Ukraine gipfelnde Kette von Krisen und Konflikten in Europa seit etwa 2008 hat viele Gewissheiten in Zweifel gezogen. Der Eindruck einer grundlegenden Änderung, einer „Zeitenwende“, wird inzwischen allgemein geteilt. Doch schon lange bevor der Bundeskanzler diese Zeitenwende verkündet hat, galt es viele Überzeugungen zu prüfen, z. B. seit der Banken- und Eurokrise die Solidität der nationalen Haushalte und neuerdings die Zuverlässigkeit der Energieversorgung, das auf eine langfristige Friedensordnung abzielende Vertrauen in die Mechanismen kollektiver Sicherheit zwischen Abschreckung und Rüstungs-kontrolle, die Kombination von demokratisch-repräsentativer politischer Verfassung undeiner Gesellschaft mit marktwirtschaftlicher Logik als Basis für liberale Freiheitsrechte und für eine möglichst umfassende soziale Gerechtigkeit, die Kompetenz zur Lösung von Komplexen, die allenfalls noch als Schlagworte zu begreifen sind und Europa in seinen globalen Zusammenhängen erkennbar machten, etwa „Pandemie“, „Globalisierung“, „Migration“ und schließlich die Klimakatastrophe als die für viele größte Sorge. Europa in der Zeitenwende heißt, dass von Jahr zu Jahr, ohne nachhaltige Lösung der bisher diskutierten Sorgen, neue Herausforderungen in unser Blickfeld treten. Dies provoziert die Frage nach der Gültigkeit unserer liberalen Lebensform. Wie lässt sie sich in diesen Krisen bewahren oder so verbessern, dass Demokratie und Teilhabe gewahrt bleiben? Das hier vorgestellte Modul verspricht nicht, diese Probleme zu lösen. Indem es jedoch den europäischen Handlungsrahmen ins Zentrum stellt, konzentriert es die Perspektiven auf das hierzulande Mögliche und Notwendige, ohne die globalen Kontexte aus dem Blick zu verlieren. Vor allem beschäftigen uns Fragen der europäischen Integration, das Verhältnis zu schwierigen Nachbarn wie Russland, die soziale Verfassung der EU, ihre internationale Politik und das kulturelle Selbstverständnis seiner Bürgerinnen und Bürger, das sich vielleicht als „Europäizität“ (Wolfgang Schmale) beschreiben lassen. Die im theoretischen Teil (Vorlesung) vorgestellten Befunde und Erkenntnisse sollen in einer Reihe von Begegnungen und Gesprächen im praktischen Teil (Blockseminar mit Exkursion nach Eupen und Brüssel) vertieft, problematisiert und auf höherer Ebene neu verhandelt werden. Dabei sind aktive Mitwirkung und Freude an vielfältigen Begegnungen zentrale Voraussetzungen für den Erfolg des Moduls. Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Ringvorlesung: In der Ringvorlesung stellen wir wichtige Fragen zur Zeitenwende in Europa in übergreifenden Zugriffen vor (Sicherheit und Internationale Politik, Wirtschaft und Finanzen, Geschichtsbewusstsein und Kultur in der Veränderung usw.), die durch eher länder- und regionenspezifische Beiträge, meist durch Expertinnen und Experten aus diesen Ländern, vertieft werden. Aufgegriffen werden z. B. die Rolle Russlands in Europa und im Verhältnis zu Deutschland, die Folgen des Brexits für das Vereinigte Königreich und die EU, die Debatte um die deutsch-französische Führungsrolle, die Sonderentwicklungen in ostmitteleuropäischen Beitrittsstaaten wie Polen und Ungarn (Renationalisierung, Demokratieabbau), Fragen der Vertiefung und Erweiterung der EU und die Diskussion um ein Europa der „zwei Geschwindigkeiten“. Alle Vorlesungen sind digital zugänglich (per Zoom), ein größerer Teil wird auch in Präsenz an der Ruhr-Universität Bochum angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entscheiden frei über die Form ihrer Mitwirkung. Nach den Vorträgen ist Zeit für Rückfragen und kurze Diskussionen. Inhaltliche Beschreibung Teil 2: Blockseminar mit Exkursion: Zur Vorbereitung auf das Seminar wird auf der Basis eines umfassenden Readers (zugänglich bei Moodle) eine fortlaufende Vertiefung der in der Ringvorlesung entwickelten Fragestellungen ermöglicht. Kernaufgabe des Seminars sind eine Folge von Kontaktgesprächen und Begegnungen mit Akteurinnen und Akteuren auf europäischer Ebene, also Persönlichkeiten der Politik, Politikberatung, Wissenschaft, aber aus gesellschaftlichen Initiativen und Aktionsgruppen. Dabei sollen die theoretisch erworbenen Kenntnisse und Einsichten kritisch geprüft und in der diskursiven Auseinandersetzung erprobt werden. Mit Fallstudien bei der deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien (in ihrem Zentrum Eupen) und bei Institutionen der EU in Brüssel sollen sowohl die Makro- wie die Mikroebene in den Blick geraten. Das Blockseminar wird mit einem Arbeitstag in Bochum vorbereitet und die Eindrücke und Ergebnisse der Studierenden werden bei einem abschließenden Arbeitstreffen (Termin n. V.) vorgestellt und miteinander erörtert. |
Lernziele |
Das Modul möchte zu Europafähigkeit ermutigen, entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln, vor allem aber Mut und Engagement unterstützen, sich auf das europäische Projekt gerade jetzt in einer vielfach kritischen Situation neu einzulassen. Dafür werden multidisziplinäre Zugriffe (Geschichte, Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften, Völkerrecht, Kulturwissenschaften, Philologien, Theologie u. a.) vermittelt, die zu möglichst vielen fachlichen Kulturen anschlussfähig sind. Die wissenschaftliche Analyse eines aktuellen und konkret öffentlich diskutierten Bündels von Problemen und Fragen soll zur Versachlichung und Informationsverdichtung beitragen. Besonders gefördert wird das Einbringen eigener Positionen und Meinungen, die allerdings einem fachlichen und auch sprachlich angemessenen Niveau verpflichtet sein sollten. Dazu wird ausdrücklich eingeladen. Die Exkursion soll europäische Erfahrungen vermitteln – sowohl in der Metropole Brüssel wie auch in einem scheinbaren Randgebiet wie der genuin europäischen Kultur der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. |