Modulname |
Vertiefungsmodul: Kollektive Gewalt, Holocaust und Genozide |
Gebiet |
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Profil |
Profil Freie Studien
Profil Zukunft
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Es sind keine speziellen Voraussetzungen zu erfüllen. Das Modul wendet sich an alle Studierenden in der BA-Phase, die an interdisziplinären Fragestellungen interessiert sind. Studierende des Fachs Geschichte, die die Veranstaltungen dieses Moduls im Optionalbereich belegen, können die Veranstaltungen nicht in ihrem Fachstudium anrechnen lassen. |
Besonderheiten |
TN-Plätze: 5/30 Plätzen für den Optionalbereich Termin der ersten Sitzung: 17 . 04 . 202 4 Anmeldung: Anmeldeverfahren: per Mail. Studierende des Optionalbereichs können sich zwischen dem 2 5 .0 3 .202 4 und 0 7 . 04 .202 4 per Mail ( idg-lehre@rub.de ) für das Modul anmelden. Die Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt und von den DozentInnen in eCampus eingetragen. Sollten sich im genannten Zeitfenster mehr Studierende anmelden als Plätze für das Modul vorgesehen sind, wird eine Warte-/Nachrückliste erstellt. Auch hier erfolgt die Berücksichtigung nach Eingang der Anmeldungen. Hinweis e : Andere Optionalbereichsmodule , in denen die Vorlesung „ ‚ Zeitenwenden ‘ und Gewalt. Perspektiven der Genozidforschung “ oder die Übung „ Gewalt- und Genozidforschung. Methoden und Theorien “ oder das Seminar „ Ökologie und Menschenrechte. Historische und aktuelle Perspektiven “ Bestandteil sind , können nicht parallel belegt werden. Zusammensetzung der Endnote: Das Referat (Teil 1) bildet 20 %, das Referat (Teil 2) bildet 40 % und die Verschriftlichung des Referates (Teil 2) bildet 40 % der Gesamtnote. Prüfungstermin: Die Prüfungsleistungen werden während der Veranstaltungslaufzeit erbracht. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
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Veranstaltungszeit |
Mittwoch 12:00 - 14:00, Freitag 10:00 - 12:00 |
Dozenten |
Lasse Wichert, Medardus Brehl |
Arbeitsaufwand |
Teil 1 ( Übung ): Aktive Teilnahme, Referat Teil 2 ( Seminar ): Aktive Teilnahme , Referat und Verschriftlichung |
Literatur |
Teil 1: Varga, Lucie: Die Entstehung des Na t ionalsozialismus (1936), in: dies.: Zeitenwende. Mentalitätshistorische Studien 1936-1939, hersg . Von Peter Schöttler, Frankfurt am Main 1991, S. 115-137. Teil 2: Schwanitz, Dietrich: Das Shylock-Syndrom oder die Dramaturgie der Barbarei, Frankfurt am Main 1997 . |
Modulteil |
[050323] Antisemitismus. Eine europäische Literaturgeschichte (V3, V4) - SS 2024, [040202] ÜF: »Sein Kampf«. Der Nationalsozialismus in Analysen und Deutungen seiner Zeitgenossen - SS 2024 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, Institut für Diaspora- und Genozidforschung |
Inhalt |
Teil 1: »Sein Kampf«. Der Nationalsozialismus in Analysen und Deutungen seiner Zeitgenossen ( Übung ), So Se 20 2 4 , Freitag 1 0 -1 2 h (Dr. Medardus Brehl ) Teil 2: Antisemitismus. Eine europäische ( Literatur )G eschichte ( Seminar ), So Se 20 2 4 , M ittwoch 1 2 -1 4 h (Dr. Medardus Brehl/Dr. Lasse Wichert ) Gegenstand des Vertiefungs moduls „Kollektive Gewalt, Holocaust und G enozid e “ ist die angeleitete Auseinandersetzung mit Aspekten der Ideologiegeschichte des Nationalsozialismus und der Vernichtung der europäischen Juden. Es vertieft dabei disziplinär spezifische Perspektiven ebenso wie es Möglichkeiten erprobt , unterschiedliche disziplinäre Forschungsansätze zueinander in Beziehung zu setzen (Teile 1 und 2) . Das Modul ist anrechenbar als Vertiefungsmodul 1 oder 2 für das Zertifikat „Collective Violence , Holocaust und Genocide Studies“ (CVG) des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung, das in Kooperation mit dem Optionalbereich und der Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum vergeben wird. Teil 1: Im Jahr 1938 charakterisierte Hermann Rauschnigg die NS-Herrschaft als »Revolution des Nihilismus«, die im Kern von »einer permanenten Vernichtung traditioneller Werte« angetrieben werde. Andere interpretierten die europäischen Faschismen als »Entwicklungsdiktaturen« und »Modernisierungsbewegungen unterentwickelter Staaten« (Franz Borkenau , 1933), den Nationalsozialismus als »Verkappte Religion« (Carl Christian Bry , 1922) oder als »Politische Religion« (Eric Voegelin , 1938), oder sahen ihn als das Ergebnis einer mit einem beschleunigten Werteverfall einhergehenden Massenkultur (Karl Otten, 1941). Im Rahmen des Seminars sollen verschiedene Interpretationen und Erklärungsversuche des Nationalsozialismus aus der Zeit zwischen 1920 und 1945 in den Blick genommen und ihre Lesarten und Erklärungsmuster in intensiver Quellenarbeit sozial-, kultur- und diskursgeschichtlich verortet werden. Ziel ist es dabei, nicht allein die jeweiligen Erklärungsansätze in polykontextueller Perspektive zu reflektieren, sondern zugleich auch Einblicke in die Strukturen politischer Diskurse jener Zeit zu gewinnen. Teil 2: Die Figur des »Juden« ist eine Konstante abendländischer Vorstellungswelten, eine Figur, an der das Abendland nicht zuletzt seine Identität schärft. Dies zeigt sich bereits am Johannes-Evangelium, einem Architext des europäischen Kanons. Mit dem Beginn der Frühen Neuzeit wandelt sich das Bild des »Juden« von einer Differenzfigur zu einer Feindfigur mit elementar bedrohlichem Charakter. Im Seminar wollen wir diesem Aspekt der europäischen Literaturgeschichte nachgehen, indem wir u.a. nach den spezifischen literarischen Codierungen des »Juden« in der Literatur, nach rhetorisch-diskursiven Strategien seiner (De)Positionierung im literarisch entworfenen sozialen Raum und nach der Bedeutung des literarischen Antijudaismus und Antisemitismus in Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft fragen. |
Lernziele |
Förderung interdisziplinären Arbeitens, Diskutierens und Verstehens. Erfahrung mit Prä sentationserstellung und Präsentation. Das Modul bietet zudem Gelegenheit zur Erarbei tung von Fragen und eigenen Projekten, denen im Rahmen der Seminare besonderer Raum geboten werden soll. |