Modulname |
Migrationsgeschichte und Demokratie |
Gebiet |
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Profil |
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Das Modul eignet sich für Studierende in jedem Studienjahr der Bachelor-Phase. Achtung: Studierende der Geschichte können an diesem Modul nur teilnehmen, wenn die Vorlesung (Teil 1) nicht Bestandteil eines Fachmoduls oder eines anderen Moduls im Optionalbereich ist! |
Besonderheiten |
35 Teilnehmer für den Optionalbereich. Die Anmeldung erfolgt per CampusOffice. Zusammensetzung der Endnote: Die Referatsschriftlichung bildet die Endnote |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. |
Veranstaltungszeit |
Mittwoch 16:00 - 18:00, Dienstag 14:00 - 16:00 |
Dozenten |
Yvonne Rieker, Constantin Goschler |
Arbeitsaufwand |
Regelmäßige Teilnahme; Präsentation und ein Thesenpapier. |
Literatur |
Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. |
Modulteil |
[040302] S: Die USA als "Nation von Einwanderern" zwischen europäischer, asiatischer und lateinamerikanischer Migration vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - SS 2024, [040012] V: Demokratie in Europa nach 1945 und nach 1990 - SS 2024 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Fakultät für Geschichtswissenschaften, Fakultät für Geschichtswissenschaften, I. Historisches Institut |
Inhalt |
Teil 1: Vorlesung: Demokratie in Europa nach 1945 und nach 1990, Termin und Ort vgl. Lehrveranstaltung Teil 2: Seminar: Die USA als "Nation von Einwanderern" zwischen europäischer, asiatischer und lateinamerikanischer Migration vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, Termin und Ort vgl. Lehrveranstaltung Die Vereinigten Staaten von Amerika werden als eine Nation von Einwanderern wahrgenommen. Die Masseneinwanderung aus Europa Ende des 19. Jahrhunderts bis zu den 1920er Jahren wurde in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg zunehmend als eine Erfolgsgeschichte interpretiert. Die restriktiven Quotenregelungen, die seit 1922 zu einem deutlichen Rückgang der europäischen Einwanderung führten, werden in dieser Interpretation nur am Rande berücksichtigt. Als bedeutender Einschnitt kann die Migrationspolitik während der Präsidentschaft von Donald Trump gesehen werden. Nicht nur der Ausbau der Grenzmauer an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze, sondern auch die Asylpolitik und die Einwanderungspolitik in Bezug auf legale und insbesondere auf undokumentierte Migranten werden als häufig als Bruch mit der US-amerikanischen Einwanderungsgeschichte gesehen. Aber von den 1920er Jahren bis 1965 bestand die Einwanderungspolitik zu einem erheblichen Teil aus restriktiven Quotenregelungen und – wie gerade die neueste Forschung zeigt – auch aus erheblichem Druck auf undokumentierte Migranten das Land zu verlassen sowie aus Ausweisungen und Abschiebungen. Vor allem seit den 1990er Jahren nahm die Zahl der Einwanderer aus unterschiedlichsten Herkunftsregionen deutlich zu. Diese Entwicklung wird seit dem Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend kontrovers diskutiert. In diesem Seminar soll das Beispiel der USA als der Versuch eines Staates untersucht werden, die eigene Bevölkerung nicht zuletzt über die Einwanderungsgesetzgebung und Einwanderungspolitik zu strukturieren. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den/die jeweilige(n) Dozenten/Dozentin. Die Lehrveranstaltungen sind unter der Überschrift "Veranstaltungen" zu finden. |
Lernziele |
Ziel des Seminars ist es, das Selbstverständnis der USA als „Immigrant America“ in historischer Perspektive kritisch zu betrachten und die ambivalenten Erscheinungsformen und Auswirkungen dieses Selbstverständnisses auf die Migrationsbewegungen in die USA zu diskutieren. In den USA, der „Weltmacht“ des 20. Jahrhunderts, wurde Einwanderungskontrolle bereits zu Beginn der 1920er Jahre nicht länger „nur“ als soziale Frage, sondern als Bestandteil einer bewussten Bevölkerungspolitik betrachtet, die Einwanderer nach Gruppen qualifizieren und sie so als eine für die Gesellschaft wie für die Wirtschaft geeignete Bevölkerungszusammensetzung zu gestalten suchte. Kritiker dieser Politik fanden sich unter Vertretern der Unternehmer, wie auch unter Vertretern einer offeneren Einwanderungspolitik, wobei letztere die Freizügigkeit eher unter humanitären Gesichtspunkten zu subsumieren versuchten. Die einer kapitalistischen Wirtschaft scheinbar idealtypisch entsprechende Freizügigkeit von Migranten fand in den USA nicht erst mit der Präsidentschaft von Donald Trump eine entschiedene Gegenposition. Bereits für die Zwischenkriegszeit zitiert der Migrationshistoriker Aristide R. Zolberg diese Gegenposition als „ … the fundamental position of the United States, which is that control if immigration is a sovereign right”. |