Modulname |
Nach der Katastrophe ist vor der Katastrophe: Kunst und Kultur Mittel-/Osteuropas im 20. und 21. Jahrhundert |
Gebiet |
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Profil |
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Für Studierende der Slavistik nicht im Optionalbereich wählbar. |
Besonderheiten |
TN-Plätze 10 Die Anzahl der TN-Plätze ist im Zusammenhang zu sehen mit den zu erwerbenden Kompetenzen, den Lerninhalten und der Arbeitsleistung. Bitte tragen Sie die Teilnehmerzahl des Moduls in folgender Form ein: n Teilnehmer [bei ausschließlich für den Optionalbereich angebotenen Modulen] n / p Teilnehmer [bei geöffneten Modulen, wobei n = Anzahl der reservierten Plätze für Studierende des Optionalbereichs; p = Gesamtanzahl der Teilnehmer z.B. 15 / 100] Das Verhältnis von Teilnehmern zu Lehrenden soll 30:1 nicht überschreiten. Bei einer Teilnehmerzahl über 30 müssen entsprechende Hinweise auf zusätzliche Lehrende (Dozenten, Tutoren, stud./wiss. HK. etc.) gegeben werden [bspw. „Bei über 30 Teilnehmern werden entsprechende (Arbeits-)Gruppen gebildet, um eine qualitative Betreuung durch zusätzliche Lehrkräfte zu gewährleisten]. Termin 1. Sitzung Vorlesung: 17.10.2024, 10.15-11.45 Uhr, GB 8/160 Seminar: 17.10.2024, 12.15-13.45 Uhr, GB 8/39 Anmeldung über Campus für das gesamte Modul. Um die Anmeldung für alle Beteiligten transparenter zu gestalten, werden jeweils die drei Wochen vor dem offiziellen Vorlesungsbeginn sowie die ersten beiden Vorlesungswochen eines jeden Semesters als „Zeitfenster“ genutzt (=2 Wochen Anmeldung, 1 Woche verlängerte Abmeldung, 2 Wochen Nachmeldungen/ Restplatzverteilung) Bei allen anderen Anmeldeverfahren (z.B. 1. Sitzung, per Mail) beschreiben Sie diese bitte ähnlich ausführlich. Bitte beachten Sie: Eine Abmeldung während des Semesters ist immer über den/die DozentInnen möglich. Studierenden, die im Laufe des Semesters nicht länger das Modul besuchen (resp. die Fehlzeiten überschritten haben), muss in VSPL ein „nicht bestanden“ eingetragen werden. Zusammensetzung der Endnote Je 50 % Note der Klausur (Teil 1) und des Essays (Teil 2). Prüfungsform Teil 1: Abschlussklausur Prüfungsform Teil 2: Referat und Essay Prüfungstermin Vorlesung: Klausur am 06.02.2025, 10.15 Uhr, Raum: GB 8/160 Seminar: Abgabe des Essays bis 31.03.2025. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
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Veranstaltungszeit |
Donnerstag 10:00 - 12:00, Donnerstag 12:00 - 14:00 |
Dozenten |
Yvonne Pörzgen, Thomas Skowronek |
Arbeitsaufwand |
Präsenz in den beiden Lehrveranstaltungen, Referat im Seminar; Prüfungsleistungen: Seminar – Kurzessay (5-7 Seiten); Vorlesung – Klausur. |
Literatur |
Fiut, Aleksander: Literatur der Zwischenkriegszeit. In: Walecki, Wacław (Hg.): Polnische Literatur. Annäherungen. Krakau, Oldenburg 1999, S. 207-234. Horbatsch, Anna-Halja (1993): Polnische Stadt und ukrainische Minderheit. Nationale Gegensätze im Lemberg der Zwischenkriegszeit. In: Fäßler, Peter, u.a. (Hg.), Lemberg-Lwów-Lviv. Eine Stadt im Schnittpunkt europäischer Kulturen, S. 92-113. Kijowska, Marta: „Polen, das heißt nirgendwo”: Ein Streifzug durch Polens literarische Landschaften. München 2007. Plokhy, Serhii: Chernobyl. History of a Tragedy. London 2019. Walter, François: Katastrophen: Eine Kulturgeschichte vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. Stuttgart 2010. |
Modulteil |
[051226] Polnische Literatur und Kultur der Zwischenkriegszeit - WS 24/25, [051239] Katastrophen. Verarbeitungen des Unfassbaren in Kunst und Kultur - WS 24/25 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Fakultät für Philologie, Fakultät für Philologie / VI. Seminar für Slavistik / Lotman-Institut für russische Kulturstudien, Fakultät für Philologie |
Inhalt |
Teil 1: Polnische Literatur und Kultur der Zwischenkriegszeit (Vorlesung), WiSe 2024/25, GB8/160, donnerstags, 10-12 Uhr Teil 2: Katastrophen. Verarbeitungen des Unfassbaren in Kunst und Kultur (Proseminar), WiSe 2024/25, GB 8/39, donnerstags, 12-14 Uhr [Bitte beachten Sie: Ausgeschlossen sind Kombinationen von zwei Vorlesungen oder Kombinationen von zwei eLearning-Modulteilen] Zusammenfassende Beschreibung über den Inhalt des Moduls Katastrophen sind existentiell bedrohlich. Angesichts von Kriegen, Überschwemmungen oder Pandemien bleibt oft nur Verzweiflung. Als kulturschaffendes Wesen hat der Mensch aber auch Strategien zur kulturellen Bewältigung von Katastrophen entwickelt. Sie sind das Thema des Moduls, das sich auf den mittel-/osteuropäischen Raum fokussiert, komparatistisch auf ausgewählte globale Phänomene rekurriert und exemplarisch einige allgemeingültige menschliche Denk- und Handelsweisen aufzeigt. Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Das Jahr 1918 markiert international das Ende des Ersten Weltkriegs. Für Polen ist es darüber hinaus bedeutsam, da in diesem Jahr wieder ein polnischer Staat entstehen konnte. Nach über 100 Jahren, in denen es Polen als unabhängiges Land nicht gegeben hatte, wurde die Zweite Republik (Rzeczpospolita) gegründet. Sie bestand bis zum Überfall Nazideutschlands auf Polen 1939. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs endete die junge polnische Eigenstaatlichkeit wieder. Die neue Staatlichkeit bedingte politische und gesellschaftliche Entwicklungen, die mit der Kultur verbunden waren (Multiethnizität, Krieg gegen die Sowjetunion, nationalistische Bewegungen) und in der Literatur verhandelt wurden. Nach der Phase der Teilungen, in der die Literatur als nationale Kulturträgerin fungiert hatte, waren Autorinnen und Autoren nun frei, sich anderen Feldern zuzuwenden. Dadurch ist die Literatur dieser Zeit von Experimentierfreudigkeit geprägt. Europäische Strömungen fanden in der Zwischenkriegszeit in Polen einen besonders geprägten Ausdruck. Die Einordnung Polens in die internationalen politischen und kulturellen Kontexte wird zur Orientierung vorgenommen. Vertieft behandelt werden zentrale literarische Werke, die in der Zwischenkriegszeit entstanden, u.a. Texte von Bruno Schulz, Stanisław Witkiewicz, Czesław Miłosz und Maria Dąbrowska. Die Ausrichtung der richtungsweisenden Bewegungen wie des Katastrophismus gehört ebenfalls zum Inhalt der Vorlesung. Thematisiert werden außerdem die kulturellen Zentren des Landes, neben Warschau und Krakau vor allem Zakopane, Lwów und Wilna. Das faszinierende Nebeneinander unterschiedlicher (Sub-)Kulturen wird durch den Blick auf die Raumdimension deutlich. Inhaltliche Beschreibung Teil 2: Kaum ein Tag ohne Katastrophenmeldung: Krieg, Überschwemmung, Krankheit und Flucht. Pessimistische Gegenwartsdiagnosen und Zukunftsprognosen insbesondere der jüngeren Generation, wie vor kurzem erhoben, lassen das Heute und Morgen fast nur im Modus der Katastrophe denken. Doch auch die jüngere Vergangenheit, das 20. Jahrhundert, ist katastrophal hinsichtlich ihrer Verheerungen, Seuchen und Desaster, und schon die Zeit um 1900 war angefüllt mit Weltuntergangsszenarien. Um Ordnung in diesen Katalog an Katastrophen bringen zu können, erscheint es hilfreich, zunächst die unterschiedlichen Begrifflichkeiten, historischen Umstände, politischen Ambitionen, poetologischen Konzeptionen und epistemologischen Dispositionen zu klären, die mit diesen krisenhaften Phänomenen in Verbindung gebracht wurden und werden. Bei aller kulturspezifischen Besonderheit dürften sich hierbei interessante Muster beobachten lassen hinsichtlich der Darstellung, Metaphorisierung und Funktionalisierung katastrophaler Verläufe und ihrer Akteur:innen. Das komparatistische Seminar mit Schwerpunkt auf dem 20. und 21. Jahrhundert geht diesen Fragen anhand von Texten, Filmen und Beiträgen von Svjatlana Aleksievič, Hannah Arendt, Agnieszka Holland, Oswald Spengler, Peter Weiß und Stanisław Ignacy Witkiewicz nach. |
Lernziele |
Nach Abschluss dieses Moduls können Studierende Merkmale zur kulturellen Bewältigung von Katastrophen sowie Verfahren ihrer Analyse erkennen, erklären / anwenden und beurteilen, indem sie die in den Lehrveranstaltungen besprochenen und geübten literatur- bzw. kulturwissenschaftlichen Techniken sowie Primär- und Sekundärmaterialien zu Rate ziehen. Im Einzelnen erwerben sie folgenden Kompetenzen: Fachwissenschaftliche Kompetenzen - Charakteristische Merkmale des Verlaufes von Katastrophen sowie damit einhergehender Reaktionsweisen und Bewältigungsstrategien können Studierende benennen und erklären. - Studierende haben ein Grundverständnis für die Historizität kultureller Phänomene entwickelt und können zentrale historische Ereignisse des 20. Und 21. Jahrhunderts benennen und einordnen. - AutorInnen, Zentren, Themen und Formen insbesondere der polnischen Literatur der Zwischenkriegszeit können Studierende kategorisieren und Argumente entwickeln für die Zuordnung einzelner Positionen zur bestimmten Entwicklungen, Trends, Strömungen u.ä. Methodenkompetenzen - Studierende werden in die Lage versetzt, strukturelle Zusammenhänge zu erkennen und zu kommunizieren, und sie schulen sich im Transfer einzelfallspezifischer Lösungsansätze auf vergleichbare Phänomene. - Sie üben, literatur- und kulturwissenschaftliche Fragen an kulturelle Prozesse zu stellen, ein Erkenntnisinteresse zu formulieren und in eine strukturierte schriftliche Analyse zu überführen. - Nach Abschluss dieses Moduls können Studierende grundlegende literatur- und kulturwissenschaftliche Fragen mündlich und schriftlich bearbeiten, indem Sie die semesterbegleitenden Leistungen erbringen und dadurch ihre philologischen Kompetenzen schulen, um anschließend selbständig eigene Fragestellungen auf Bachelor-Niveau entwickeln zu können. Soziale Kompetenzen - Studierende können eigene Positionen argumentativ vertreten und Meinungen Dritter erfassen. - Sie sind in der Lage, Ihren Standpunkt visuell zu kommunizieren. - Auf die Bedürfnisse und Erwartungen unterschiedlicher Kommunikationspartner:innen können Sie entsprechend reagieren. Selbstkompetenzen - Studierende verstehen die Relevanz eines Zeitmanagement für die Erledigung Ihrer Aufgaben. - Sie erkennen den Wert einer kompetenzorientierten Lehr-Lern-Situation und haben neben ihren fachwissenschaftlichen Kenntnissen auch die Entwicklung ihrer weiteren Qualifikationen kritisch im Blick. |