Modulname |
Der Mensch, ein Tier. Theologische und philosophische Anthropologie und Ethik des Mensch-Tier-Verhältnisses |
Gebiet |
Gebiet 4
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Profil |
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, sich in theologische, philosophische und ethische Fragestellungen einzuarbeiten und die Veranstaltungen gründlich vor- bzw. nachzubereiten. Studierende der Evangelischen Theologie können in diesem Modul nur dann Leistungspunkte für den Optionalbereich erwerben, wenn die Veranstaltungen nicht Teil ihres Fachcurriculums sind. |
Besonderheiten |
TN-Anzahl Optionalbereich 15 / 30 Termin 1. Sitzung: Mi 09.10.2024 (Vorlesung Anthropologie; Prof. Dr. Dr. Günter Thomas) Anmeldung über die Lehrveranstaltungen (eCampus). Der CP-Erwerb ist nur möglich, wenn kein Modulteil Gegenstand des Fachstudiums ist. |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
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Veranstaltungszeit |
Mittwoch 08:00 - 10:00 |
Dozenten |
Günter Thomas |
Arbeitsaufwand |
Seminar: 2 SWS; Vor- und Nachbereitung der Seminarliteratur; aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen (Anwesenheitspflicht äquivalent zu den Regelungen der Ev. Theologie: max 25% Fehlzeit). Vorlesung: 2 SWS; Vor und Nachbereitung der Vorlesungssitzungen; Test zur Bestätigung der aktiven Teilnahme. Benotete mündliche Prüfung nach Absolvierung des gesamten Moduls (20 Minuten). |
Literatur |
Wird zu Beginn der jeweiligen Lehrveranstaltung bekannt gegeben. |
Modulteil |
[010401] Vorlesung: Anthropologie - WS 24/25 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Evangelisch-Theologische Fakultät |
Inhalt |
Das Modul bietet eine grundlegende Einführung in die theologische und philosophische Anthropologie sowie damit verbunden die Ethik des Mensch-Tier-Verhältnisses. Aufbauend auf einer Einführung in die anthropologische Grundfrage „Was ist der Mensch“ im ersten Modulsemester, soll das Erlernte im zweiten Modulsemester anhand des konkreten Fallbeispiels der Forschungs- und Tierethik in der psychologischen Forschung mit der universitären Lebenswelt und ihrem gelebten Ethos ins Gespräch gebracht werden. Teil 1: Vorlesung „Anthropologie“, Prof. Dr. Dr. Günter Thomas (WiSe 24/25) Teil 2: Seminar „Zwischen Verbot und Verantwortung – Geschichtliche und ethische Aspekte von Tierversuchen am Beispiel psychologischer Forschung“, Dr. Maximilian Schell in Zusammenarbeit mit der Arbeitseinheit Biopsychologie der psychologischen Fakultät der RUB (SoSe 2025) Teil 1: Was ist der Mensch? – diese Frage durchzieht nicht nur die Philosophie- und die Theologiegeschichte, sondern ist schon Gegenstand einer intensiven Debatte innerhalb der biblischen Schriften. Ist der Mensch „Staub, der atmet“, ist er „wenig geringer als Gott“, ist er ein Ebenbild Gottes oder schlicht ein Wesen beseelt vom Willen zur Macht, gegenüber jedem anderen zumindest potentiell ein Wolf? Die Vorlesung wird die Frage nach dem Menschen als spezifisch theologische stellen – stets im Horizont der gegenwärtigen sozialphilosophischen Debatten. Wie jede Entfaltung einer theologischen Anthropologie wird die Spannung zwischen einer prägnant theologischen Perspektive und einer zugleich interdisziplinären Sicht auf den Menschen prägend sein. Letztlich unternimmt die Vorlesung den Versuch, einen konstruktiven Beitrag zu gegenwärtigen Debatten um den Menschen zu leisten. Teil 2: Es gibt nur wenige routinisierte Praktiken im Feld der Wissenschaften, die so viel ethisches Konfliktpotenzial und Sensibilitäten auf die Tagesordnung rufen, wie die Durchführung von Tierversuchen und die Betonung ihrer Bedeutsamkeit, Notwendigkeit und Verantwortbarkeit. Sehen die einen in Tierversuchen ein für die Grundlagenforschung und menschliche wie medizinische Entwicklung notwendige und verantwortbare Praxis, lehnen andere Tierversuche etwa durch die Infragestellung der grundsätzlichen Vergleichbarkeit oder etwa durch den Verweis auf den gleichwertigen moralischen Status zwischen Mensch und Tier gänzlich ab und fordern ein absolutes Verbot – ungeachtet möglicher negativer Folgen für Mensch und Umwelt. Aufbauend auf den anthropologischen Überlegungen der Vorlesung im Winter widmen wir uns im Seminar im Sommersemester im ersten Teil philosophischen und theologischen Entwürfen des Mensch-Tier-Verhältnisses sowie der Geschichte von Tierversuchen in den Wissenschaften. Darauf aufbauend bringen wir im zweiten Teil das Erlernte mit der universitären Lebenswelt ins Gespräch, indem wir den forschungs- und tierethischen Alltag der Arbeitseinheit Biopsychologie der psychologischen Fakultät der RUB durch Besuche und ExpertInnenbefragungen zu den Tierversuchen des Labors kennenlernen. |
Lernziele |
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Moduls - kennen Studierende grundlegende anthropologische Modelle und Denkfiguren der biblischen Schriften sowie der philosophischen und christlichen Tradition. - kennen Studierende die Bedeutung anthropologischer Fragestellungen und der Methode für ethische Urteilsbildung für wissenschaftliches Denken und Arbeiten. - verfügen Studierende über Kenntnisse forschungs- und tierethischer Fragestellungen. - können Studierende exemplarische Forschungsliteratur sowie verschiedene theologische und philosophische Positionen erfassen, diese präsentieren und als Grundlage eigener Urteilsbildung verwenden. - kennen Studierende ein exemplarisches und praktisches universitäres Arbeitsfeld, in dem Tierversuche von hoher Relevanz sind. |