Modulname |
Die bunte DDR - ein neues Bild vom anderen Deutschland? |
Gebiet |
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Profil |
Profil Freie Studien
Profil Praxis
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CPs |
5 CP |
Campus |
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Voraussetzungen |
Das Modul ist offen für alle Interessierten und für Studierende aller Fakultäten. Die Teilnahme am Modul ist selbstverständlich kostenfrei. Für die Exkursion nach Thüringen / Sachsen-Anhalt ist ein Kostenbeitrag von bis zu 40,00 Euro für die Übernachtungskosten nötig. Studierenden, die dies nicht aufbringen können, gewährt das Institut ein Stipendium. |
Besonderheiten |
TN-Plätze: Bis zu 20 TN-Plätze für das Modul (wegen der Exkursion); die Teilnahme nur an der Ringvorlesung ist auch darüber hinaus möglich. Termin der ersten Sitzung: 11. Oktober 2024, 10:15 Uhr, GB 04/86 (Vorbesprechung und erste Sitzung des Seminar; hier sind letzte Anmeldungen möglich). Anmeldung: Für die Anmeldung genügt eine Mitteilung per E-Mail an das Institut für Deutschlandforschung: idf@rub.de Zusammensetzung der Endnote: Die Endnote ergibt sich aus der entsprechend gewichteten Note für den Modulteil 1 (Vorlesung: 33,3 %) und der Note für den Modulteil 2 (Seminar 66,7 %). Prüfungstermin: Keine gesonderten Prüfungen (werden im Rahmen der Teilnahme-Leistungen erbracht). |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
Das Modul ist offen für alle Interessierten und für Studierende aller Fakultäten. |
Veranstaltungszeit |
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Dozenten |
Frank Hoffmann |
Arbeitsaufwand |
Ca. 60 Stunden Präsenzzeit (Vorlesung, Seminar, in die Veranstaltungen integriertes Zusatzangebot Exkursion), ca. 90 Stunden Selbstlernzeit (Lektüre von Begleittexten zur Vorlesung und zur Vorbereitung der Seminarsitzungen), Erarbeitung eines Referats für das Seminar (oder die Exkursion) und schriftliche Ausarbeitung. Erarbeitung eines Kurzprotokolls zu einer Vorlesung (oder Essay in Anlehnung an eine Vorlesung). Allgemeine Aufgaben der Teilnehmenden sind natürlich die regelmäßige aktive Teilnahme an Vorlesung und Seminar (beide mit viel Raum für Fragen und Diskussionen), intensive Begleitlektüre und eigene Beiträge wie Referat, Präsentation, Diskussionsgruppe, Exkursionsführungen, zwei kleine schriftliche Leistungen (zu Vorlesung und Seminar). |
Literatur |
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Modulteil |
[320001] Freiheitsgeschichten - ostdeutsche Exempel für die Demokratie - WS 24/25, [320000] Die bunte DDR? Neue Vorschläge zur Deutung des SED-Staats - WS 24/25 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, Institut für Deutschlandforschung |
Inhalt |
Teil 1: Freiheitsgeschichten – ostdeutsche Exempel für die Demokratie (Ringvorlesung), WS 2024/25, GB 04/86, mittwochs, 12.00-13.30 Uhr Teil 2: Die bunte DDR? Neue Vorschläge zur Deutung des SED-Staats (Seminar), WS 2024/25, GB 04/86, freitags, 10.15-11.45 Uhr War die DDR ganz anders: nicht der graue Staat der alten Männer aus dem Politbüro, das Land mit den langweiligen Trabis, ohne Bananen und Meinungsfreiheit? Haben wir einfach nur „den Farbfilm vergessen“, wie es in einem DDR-Song heißt, den sich Angela Merkel zu ihrem Abschied als Kanzlerin gewünscht hatte? Müssen wir endlich genauer hinschauen, um die „Tausend Aufbrüche“ zu sehen, von denen Christina Morina in ihrem als „Sachbuch des Jahres“ gelobten Buch schreibt, um das unterschiedliche Demokratieverständnis in Ost und West zu begreifen? Verstehen wir dann sogar, warum zwischen Ostsee und Erzgebirge eine ganz eigene politische Kultur entsteht? Das Modul greift diese aktuellen Impulse und Fragen auf, um ganz neu zu versuchen, dieses „andere“ Deutschland zu erinnern, vorzustellen, zu begreifen, es nicht immer allein am westdeutschen „Ideal“ und „Normalfall“ zu messen, sondern auch die Ideen, Lebens-möglichkeiten und Realitäten der Menschen in der DDR in den Blick zu bekommen. Dazu werden in der Ringvorlesung wie im Seminar vielfältige Materialien – aus Politik und Statistik, aus Dichtung, Kunst und Film, aus wissenschaftlicher und publizistischer Literatur – ebenso herangezogen wie die Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Aber wir schauen auch auf Artefakte vor Ort, z. B. das berühmte „Tübke-Panorama“ bei Bad Frankenhausen, das ist wirklich „bunte DDR“. Daher ist eine Exkursion in diese Region Teil des Moduls. Dort wird 2024/25 intensiv an den Bauernkrieg vor 500 Jahren erinnert – eine ganz wichtige deutsche Freiheitsgeschichte. Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Möglichst vielfältige Facetten der DDR (und der deutschen Freiheitsgeschichte) werden in der Ringvorlesung vorgestellt. Das reicht von der politischen Verfolgung und dem demokratischen Widerstand in der frühen DDR (nicht nur beim Volksaufstand 1953) bis zur Friedlichen Revolution vor 35 Jahren. Wir erzählen von den ganz eigenen Formen des Konsums und alltäglichen Haushaltens in der DDR, von den Nischen der Kleingärtner und den Jugendkulturen, von wirklich spannenden Filmen und Romanen bis zum Streit über die Bewertung von Martin Luther und seinem Widerpart Thomas Müntzer. Für die theoretische Einbettung sorgen Vorträge über das Spannungsverhältnis von Freiheit und Gleichheit oder die Entwicklung des DDR-Bilds seit den Jahren der deutschen Teilung. Der gemeinsame rote Faden bleibt die Frage, welche Freiheitsformen erkennbar sind und wie sich diese Aspekte zu einem möglichst umfassenden, auch komplexen und widersprüchlichen Bild der DDR runden. Alle Vorträge münden in offene Diskussionen. Besonders gefragt sind hier studentische Impulse und Gegenargumente. Teil 2 : Das Seminar begleitet die Vorlesung mit einer Fülle eigener Zugriffe und Impulse. Im Mittelpunkt stehen hier zusätzlich die Thesen und Themen aktueller Veröffentlichungen zur DDR und ihre Rezeption in Forschung und publizistischer Kritik. Die Studierenden erarbeiten selbst Dokumente unterschiedlicher Bereiche (Literatur, Politik, Wirtschaft, Kultur, Alltag) aus der DDR und prüfen sie auf ihre Aussagekraft für ein demokratie-orientiertes Bild vom SED-System. Bei den thematischen Schwerpunkten werden Vorschläge und Anregungen aus dem Kreis der Studierenden aufgegriffen. Zwei wichtige methodische Elemente sind die Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie die Erschließung von Schöner Literatur, Kunst und Kultur. Dies erfolgt auch im Rahmen der Exkursion, deren Inhalte mit den Wünschen der Studierenden abgestimmt werden. |
Lernziele |
Das Modul versteht sich ausdrücklich als Impuls für inter- und multidisziplinäres Arbeiten. Es vermittelt kulturelles, soziokulturelles und historisch-politisches Wissen, primär (aber nicht exklusiv) zur deutschen Zeitgeschichte und zur Gegenwart, im fachübergreifenden Zusammenwirken von Vertreterinnen und Vertretern der Literatur- und Kulturwissenschaft, der Medien- und Theaterwissenschaft, der Theologie, der Geschichts-, Sozial- und Politikwissenschaft und verwandter Bereiche. Neben die fachliche Kompetenzorientierung tritt die Methodenkompetenz dank der kritischen Reflexion fachlicher Grenzen und ihrer systematischen Überschreitung. Darstellungskompetenz wird in unterschiedlichen mündlichen (z. B. diskursiven, präsentierenden, referierenden und debattierenden) Formaten sowie mit kleinen schriftlichen Aufgaben (Essay, Studie) geübt und vermittelt. Offenheit und Freude an fachübergreifenden Perspektiven sollen ebenso vermittelt werden wie sie sich als hilfreich für die Teilnahme erweisen. Zu den zentralen Lernzielen gehört die Erörterung erinnerungskultureller, literarisch-künstlerischer und historischer Sachverhalte. Mut und Bereitschaft zu Diskussion und Meinungsstreit sind damit vorausgesetzt, sie sollen aber auch systematisch gefördert und ermöglicht werden. |