Modulname |
Achtung, Demokratie! Aktuelle und historische Aufgaben für Deutschland und Europa |
Gebiet |
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Profil |
Profil Wissensvermittlung
Profil Lehramt
Profil Freie Studien
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CPs |
5 CP |
Campus |
Hier geht
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Voraussetzungen |
Das Modul ist offen für alle Interessierten und für Studierende aller Fakultäten. |
Besonderheiten |
TN-Plätze: Bis zu 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können am Modul mitwirken. Termin der ersten Sitzung: 11. April 2025, 10:15 Uhr (1. Sitzung des Seminars = letzte Anmeldemöglichkeit) Anmeldung: Für die Anmeldung genügt eine Mitteilung per E-Mail an das Institut für Deutschland-forschung: idf@rub.de Zusammensetzung der Endnote: Die Endnote ergibt sich aus der entsprechend gewichteten Note für den Modulteil 1 (Vorlesung, 33,3%) und der Note für den Modulteil 2 (Seminar, 66,6%) Prüfungstermin: Keine gesonderten Prüfungen (werden im Rahmen der Teilnahme-Leistungen erbracht). |
Blockseminar |
Nein |
Vorkenntnisse |
Das Modul ist offen für alle Interessierten und für Studierende aller Fakultäten. |
Veranstaltungszeit |
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Dozenten |
Frank Hoffmann |
Arbeitsaufwand |
Ca. 60 Stunden Präsenzzeit (Vorlesung, Seminar, ggf. Workshop-Angebote im Rahmen der Vorlesung), ca. 90 Stunden Selbstlernzeit (Lektüre von Begleittexten zur Vorlesung und zur Vorbereitung der Seminarsitzungen sowie Erarbeitung eines Referats für das Seminar und schriftliche Ausarbeitung; Erarbeitung eines schriftlichen Kurzbeitrags zu einer Vorlesung, z. B. als Essay, auch Protokoll ist möglich). Allgemeine Aufgaben der Teilnehmenden sind natürlich die regelmäßige aktive Teilnahme an Vorlesung und Seminar (beide mit viel Raum für Fragen und Diskussionen), Bereitschaft zur Lektüre und eigene Beiträge wie Referat, Präsentation, Mitarbeit an einer Diskussionsgruppe, zwei kleine schriftliche Leistungen (zu Vorlesung und Seminar). |
Literatur |
Es wird bei Moodle eine umfangreiche Auswahl an Materialien zur Verfügung gestellt, ebenso eine Literaturübersicht. Zur Einführung können nützlich sein: Steffen Mau: Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt. Berlin 2024; Maximilian Steinbeis: Die verwundbare Demokratie. Strategien gegen die populistische Übernahme. München 2024; Blätter für deutsche und internationale Politik: Demokratie oder Faschismus. Was heute auf dem Spiel steht. Berlin 2024; Ilko-Sascha Kowalczuk: Freiheitsschock. Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute. München 2024; Ines Geipel: Fabelland. Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück. Frankfurt am Main 2024; Robert Menasse: Die Welt von morgen. Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde. Berlin 2024. |
Modulteil |
[320001] Europa und die deutschen Fragen - SS 2025, [320000] Heute die Demokratie für morgen entwickeln Methoden ihrer Feinde und Strategien für Schutz und Verbesserung - SS 2025 |
Modultyp |
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Modulanbieter |
Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, Institut für Deutschlandforschung |
Inhalt |
Teil 1: Europa und die deutschen Fragen (Ringvorlesung), SoSe 2025, GB 04/86, Mi 12.00-13.30 Uhr Teil 2: Heute die D emokratie für morgen entwickeln – Methoden ihrer Feinde und Strate-gien für Schutz und Verbesserung (Seminar), SoSe 2025, GB 04/86, Fr 10.15-11.45 Uhr Ausgangspunkt des Moduls ist die Sorge um die demokratische Kultur in Deutschland und Europa. Von allen Seiten scheint das Projekt Demokratie in Gefahr; die Stichworte und Problemfaktoren liegen auf der Hand und müssen hier gar nicht alle aufgezählt werden. Namen und Parteien wie Trump und Orbán, AfD, Fratelli d‘Italia und Rassemblement National stehen für einen nahezu globalen Trend. Nach dem strengen Index von „The Economist“ schrumpfte die Zahl der („vollständigen“ und „unvollständigen“) Demokratien von 2006 (81) bis 2023 (74) um 7 Staaten. Spätestens mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Krieg als größte Gefährdung der Demokratie neu denkbar geworden. Dabei hat die Demokratie viel geleistet. Aber wer freut sich noch über große Aufgaben wie die deutsche Einheit oder die europäische Integration, wer mag sich hier noch engagieren? Denn auch auf diesen Feldern überwiegen Schwierigkeiten und Ärgernisse, Unzufrieden-heit und Perspektivlosigkeit. Für Deutschland wurde soeben prognostiziert, dass „der Osten anders bleibt“ und das Land dauerhaft „ungleich vereint“ ist (Steffen Mau). Und ebenso ist die „Europadämmerung“ (Ivan Krastev) schon seit langem angekündigt. Was ist da schiefgelaufen? Wie stark sind die Krisenerfahrungen in Europa und die in Deutschland verschränkt, wo gibt es Ursache-und-Wirkung-Ketten? Und vor allem: Welche Impulse zum Aussteigen aus dem Krisenmodus gibt es? China und die autoritären Regime der Welt dürften kaum die Lösung sein, weder angesichts der Klimakatastrophe noch für unseren vielfältigen, kulturell offenen Alltag, den wir ständig weiter entwickeln wollen. Das Modul verspricht keine einfachen Lösungen, aber eine Einladung zum offenen Dialog, basierend auf empirisch und historisch zuverlässig überprüfbaren Beschreibungen der Gegenwart und der Zeitgeschichte. Diese werden vor allem in der Ringvorlesung als Basis der Arbeit bereitgestellt. Im Seminar nutzen wir für unsere Diskussion über demokratische Zukunftsaufgaben vielfältige Perspektiven, z. B. aus Kultur, Sozialtheorie, Politik, Literatur, Kunst, Philosophie und Religion. Anregungen der Studierenden sind sehr erwünscht. Teil 1: Europa und die deutschen Fragen (Ringvorlesung), SoSe 2025, GB 04/86, Mi 12.00-13.30 Uhr Teil 2: Heute die D emokratie für morgen entwickeln – Methoden ihrer Feinde und Strate-gien für Schutz und Verbesserung (Seminar), SoSe 2025, GB 04/86, Fr 10.15-11.45 Uhr Ausgangspunkt des Moduls ist die Sorge um die demokratische Kultur in Deutschland und Europa. Von allen Seiten scheint das Projekt Demokratie in Gefahr; die Stichworte und Problemfaktoren liegen auf der Hand und müssen hier gar nicht alle aufgezählt werden. Namen und Parteien wie Trump und Orbán, AfD, Fratelli d‘Italia und Rassemblement National stehen für einen nahezu globalen Trend. Nach dem strengen Index von „The Economist“ schrumpfte die Zahl der („vollständigen“ und „unvollständigen“) Demokratien von 2006 (81) bis 2023 (74) um 7 Staaten. Spätestens mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ist Krieg als größte Gefährdung der Demokratie neu denkbar geworden. Dabei hat die Demokratie viel geleistet. Aber wer freut sich noch über große Aufgaben wie die deutsche Einheit oder die europäische Integration, wer mag sich hier noch engagieren? Denn auch auf diesen Feldern überwiegen Schwierigkeiten und Ärgernisse, Unzufrieden-heit und Perspektivlosigkeit. Für Deutschland wurde soeben prognostiziert, dass „der Osten anders bleibt“ und das Land dauerhaft „ungleich vereint“ ist (Steffen Mau). Und ebenso ist die „Europadämmerung“ (Ivan Krastev) schon seit langem angekündigt. Was ist da schiefgelaufen? Wie stark sind die Krisenerfahrungen in Europa und die in Deutschland verschränkt, wo gibt es Ursache-und-Wirkung-Ketten? Und vor allem: Welche Impulse zum Aussteigen aus dem Krisenmodus gibt es? China und die autoritären Regime der Welt dürften kaum die Lösung sein, weder angesichts der Klimakatastrophe noch für unseren vielfältigen, kulturell offenen Alltag, den wir ständig weiter entwickeln wollen. Das Modul verspricht keine einfachen Lösungen, aber eine Einladung zum offenen Dialog, basierend auf empirisch und historisch zuverlässig überprüfbaren Beschreibungen der Gegenwart und der Zeitgeschichte. Diese werden vor allem in der Ringvorlesung als Basis der Arbeit bereitgestellt. Im Seminar nutzen wir für unsere Diskussion über demokratische Zukunftsaufgaben vielfältige Perspektiven, z. B. aus Kultur, Sozialtheorie, Politik, Literatur, Kunst, Philosophie und Religion. Anregungen der Studierenden sind sehr erwünscht. Inhaltliche Beschreibung Teil 1: Die Ringvorlesung „Europa und die deutschen Fragen verbindet den Blick auf die europä-ische Integration mit der „deutschen Frage“ im Plural, also der Position des früher einmal geteilten und inzwischen neu vereinten Landes. In beiden Situationen war und ist das Land ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Einheit Europas. Dabei kommen sowohl die Perspektiven europäischer Nachbarstaaten zum Tragen, z. B. Frankreich, Polen, das frühere Jugoslawien oder die Niederlande, aber auch die weltpolitische Verankerung wird einbezogen. Schließlich erfährt man eine Menge zu spannenden Spezialproblemen: Wer weiß schon, dass die DDR gleichsam unter dem Schutzdach deutsch-deutscher Sonderbeziehungen fast eine Art „Mitglied“ der alten Europäischen Wirtschaftsgemein-schaft EWG war? Tatsächlich zeigten sich die Ostdeutschen 1990 begeistert vom Projekt Europa – und nun teilt eine Mehrheit die ziemlich skeptische Einschätzung vieler ostmitteleuropäischer Bevölkerungen gegenüber der EU. Was ist da bloß schiefgelaufen? Diese und viele andere Fragen werden wir mit hervorragenden Expertinnen und Experten diskutieren. Vielmehr sind auch die Studierenden herzlich zum Gespräch eingeladen. Denn alle Vorträge werden um offene Diskussionen bereichert. In die Vorlesung eingebaut sind zwei vertiefende Halbtags-Workshops, die zusätzliche Informationen, zum Beispiel mit Kurzvorträgen und Panelgesprächen anbieten – offen für alle Interessierten. Inhaltliche Beschreibung Teil 2 : Neben der teilweise zeithistorisch argumentierenden Vorlesungsreihe im 1. Teil will das Seminar „Heute die Demokratie für morgen entwickeln“ die Aufmerksamkeit auf die aktuellen Diskurse um die Demokratie lenken. Natürlich sind aber auch dabei mitunter historische Kenntnisse ebenso nützlich, wie die kritische Diskussion politikwissen-schaftlicher, soziologischer, künstlerischer oder philosophischer Positionen. Auch im Seminar gehen wieder deutsche und europäische Zugriffe Hand in Hand. Aufgabe wird es einmal sein, eine Schneise durch den Wust wissenschaftlicher und publizistischer Debatten zum Thema zu schlagen – jede Literaturauswahl von heute scheint morgen schon fast wieder überholt. Auf der Basis eines ausgewählten Lektürekanons wollen wir uns zuerst informieren und dann zunehmend kritisch sichten, was an Vorschlägen und Ideen eingebracht wird, um die Demokratie nicht bloß ängstlich zu „verteidigen“, sondern mit Courage und Lust weiter auszubauen und so den Feinden der Demokratie den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wir folgen Forscherinnen und Forschern ins „Labor der Partizipation“, ohne in unkritischer Begeisterung für das nur Neue zu verfallen. Aber natürlich wollen wir alternative Demonstrations- oder Demokratieformate, etwa Bürgerräte oder alternative plebiszitäre Elemente, vorurteilsfrei in die Betrachtung einbeziehen. Die Mitarbeit im Seminar setzt eine gewisse Lesebereitschaft voraus, aber auch Freude an Diskussion und Meinungsstreit als Formate des wissenschaftlichen Dialogs. |
Lernziele |
Das Modul will als Impuls für inter- und multidisziplinäres Arbeiten wirken. Es vermittelt historisch-politisches, soziokulturelles und didaktisch-praktisches Wissen, zur europäischen und deutschen Gegenwart und Zeitgeschichte, zum aktuellen Demokratie-diskurs in unterschiedlichen Fachgebieten und zu den Erfahrungen sowie Bewertungen von Transformation und Transition in Deutschland und Europa in den letzten 35 Jahren. Im Zusammenwirken von Expertinnen und Experten aus der Geschichts-, Sozial- und Politikwissenschaft, der Kulturwissenschaften (Medien, Literatur, Theater, Film, Kunst) und verwandter Bereiche wird die fachübergreifende kognitive Kompetenzorientierung um vielfältige Aspekte der Methodenkompetenz ergänzt. Dazu gehört auch die Reflexion fachlicher Grenzen und ihre systematische Überschreitung. Darstellungskompetenz wird in unterschiedlichen mündlichen (z. B. diskursiven, präsentierenden, referierenden und debattierenden) Formaten sowie mit kleinen schriftlichen Aufgaben (Essay, Studie) geübt und vermittelt. Daher sollen der Enthusiasmus für die Demokratie und die Freude an Perspektivenvielfalt ebenso angeregt werden wie sie sich als hilfreich für die Teilnahme erweisen. Zu den zentralen Lernzielen gehört die kreative Entwicklung demokratie-.zentrierter Zukunftsmodelle und ihre kritische Prüfung auf der Basis zeithistorischer Erfahrungen und aktueller, empirischer Befunde. Wie immer gilt: Mut und Bereitschaft zu Diskurs und Debatte sind vorausgesetzt, werden aber auch systematisch gefördert. |