Modul: Vertiefungsmodul: Kollektive Gewalt, Holocaust und Genozide

Modulname Vertiefungsmodul: Kollektive Gewalt, Holocaust und Genozide
Gebiet
Profil Profil Zukunft Profil Freie Studien
CPs 5 CP
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Voraussetzungen Es sind keine speziellen Voraussetzungen zu erfüllen, es wird aber empfohlen, zuvor das Basismodul: Kollektive Gewalt, Holocaust und Genozide absolviert zu haben. Das Modul wendet sich an alle Studierenden in der BA-Phase, die an interdisziplinären Fragestellungen interessiert sind. Studierende der Geschichte können an diesem Modul nur teilnehmen, wenn Sie die Veranstaltungen des Moduls nicht für das Fach besuchen wollen.
Besonderheiten TN-Plätze: 10/30 Plätzen für den Optionalbereich Termin der ersten Sitzung: 15.10.2025 (1. Sitzung der Vorlesung) Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt in eCampus auf der Modulebene vom 15.09.-10.10.2025. Zusammensetzung der Endnote: Das Referat (Teil 1) bildet 50 % und das Referat und dessen Verschriftlichung (Teil 2) bildet 50% der Gesamtnote. Prüfungstermin: Die Prüfungsleistungen werden während der Veranstaltungslaufzeit erbracht. Hinweis e : Andere Optionalbereichsmodule, in denen die Vorlesung „ Einführung in die Kirchengeschichte der Neuzeit: Zeitalter der Nationalstaaten und Nationalsozialismus “ oder das Seminar „ Das Antisemitische Wissen der Literatur“ Bestandteil sind , können nicht parallel belegt werden.
Blockseminar Nein
Vorkenntnisse Es sind keine speziellen Voraussetzungen zu erfüllen, es wird aber empfohlen, zuvor das Basismodul: Kollektive Gewalt, Holocaust und Genozide absolviert zu haben. Das Modul wendet sich an alle Studierenden in der BA-Phase, die an interdisziplinären Fragestellungen interessiert sind. Studierende der Geschichte können an diesem Modul nur teilnehmen, wenn Sie die Veranstaltungen des Moduls nicht für das Fach besuchen wollen.
Veranstaltungszeit Dienstag 14:00 - 16:00, Freitag 10:00 - 12:00
Dozenten Florian Bock, Lasse Wichert
Arbeitsaufwand Teil 1 ( Vorlesung ): Teilnahme und Sitzungsprotokoll ( 1 CP) Teil 2 ( Seminar ): Aktive Teilnahme , Referat und Verschriftlichung ( 4 CP)
Literatur Teil 1: Kösters, Christoph / Ruff, Mark Edward (Hgg.): Die katholische Kirche im Dritten Reich. Eine Einführung, 2. Auflage, Freiburg im Breisgau 2018. Teil 2: Nirenberg, David: Anti-Judaismus. Eine andere Geschichte des westlichen Denkens, München 2015 .
Modulteil [020040] Einführung in die Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit - WS 25/26, [050321] Das antisemitische Wissen der Literatur (A3, V4) - WS 25/26
Modultyp
Modulanbieter Zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, Institut für Diaspora- und Genozidforschung
Inhalt Teil 1: Einführung in die Kirchengeschichte der Neuzeit: Zeitalter der Nationalstaaten und Nationalsozialismus ( Vorlesung ), Wi Se 20 25 /26 , Mittwoch 1 0 -12 h ( Prof. Dr. Florian Bock / Dr. Daniel Müller / Philipp Goldt M.A./M.Ed. ) Teil 2: Das Antisemitische Wissen der Literatur (Seminar), Wi Se 20 2 5 /26 , Freitag 1 0 -1 2 h (Dr. Lasse Wichert ) Das 20. Jahrhundert gilt als „ Jahrhundert der Völkermorde “ . Auf zentrale Strukturcharakteristika genozidaler Politiken hat insbesondere die seit den 1970er Jahren in anglo-amerikanischen Forschungszusammenhängen entstandene interdisziplinäre Genozidforschung aufmerksam gemacht. Das Vertiefungsmodul „Kollektive Gewalt, Holocaust und Genozide“ lenkt den Fokus auf institutionelle und diskursive Voraussetzungssysteme und Kontexte von Ausgrenzung, Diskriminierung/Stigmatisierung und Gewaltpolitik, indem zum einen das komplexe Verhältnis der Kirchen zu National i smen und Nationalsozialismus in den Blick genommen wird (Teil 1), zum anderen am Beispiel antisemitischer Codes in lit er arischen Diskursen Aspekte der wissensgeschichtlichen Rahmung sowie Strategien der Legitimation von Ausgrenzung und Gewalt erarbeitet werden (Teil 2). Das Modul ist anrechenbar als Vertiefungsmodul 1 oder 2 für das Zertifikat „Collective Violence, Holocaust und Genocide Studies“ (CVG) des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung, das in Kooperation mit dem Optionalbereich und der Professional School of Education der Ruhr-Universität Bochum vergeben wird. Teil 1: Die Vorlesung führt grundlegend in das Them enfeld der Kirchengeschichte ein und vermittelt ein solides Grundwissen über die Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Ein besonderer Fokus wird auf die Zeit des Nationalsozialismus gelegt. Dabei wird nicht nur die Position der Kirche(n) im Deutschen Reich thematisiert, sondern auch grundlegend der Zusammenhang von Religion und Nationalismus aufgezeigt, welcher insbesondere im Deutschen Kaiserreich stark betont wurde und der weitreichende Konsequenzen für die Haltung der Kirchen zum deutschen Faschismus re s p. Nationalsozialismus hatte. Teil 2: Das Seminar möchte sich strukturiert mit Aspekten und Mustern der Judenfeindschaft in der europäischen Literaturgeschichte auseinandersetzen . Von ihren frühesten kanonischen Texten bis weit in das 20. Jahrhundert finden sich nicht nur beiläufige Stereotype des ‘Jüdischen’, negative Judenfiguren haben vielmehr einen zentralen Ort in vielen Archetexten der abendländischen Selbstverständigung. Schon bei Tacitus gelten die ‘Juden’ als Feinde der Völker, das Matthäus-Evangelium zeichnet Israel als verworfenes Volk, spätestens bei Luther wird die Judenfeindschaft mit einem ökonomischen Argument akkommodiert und im Renaissancetheater ist der ‘jüdische Wucherer’ dann voll etabliert. Diesem Aspekt der europäischen Literaturgeschichte möchte das Seminar nachgehen, indem u.a. nach den spezifischen literarischen Codierungen des ‘ Juden ’ in der Literatur nachgegangen , nach rhetorisch-diskursiven Strategien seiner (De)Positionierung im literarisch entworfenen sozialen Raum und nach der Bedeutung des literarischen Antijudaismus und Antisemitismus in Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft gefragt wird .
Lernziele Förderung interdisziplinären Arbeitens, Diskutierens und Verstehens. Erfahrung mit Prä­sentationserstellung und Präsentation. Das Modul bietet zudem Gelegenheit zur Erarbei­tung von Fragen und eigenen Projekten, denen im Rahmen der Seminare besonderer Raum geboten werden soll.