Modul: Theorien und Methoden der Kulturpsychologie

Modulname Theorien und Methoden der Kulturpsychologie
Gebiet
Profil Profil Freie Studien
CPs 5 CP
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Voraussetzungen Das Modul eignet sich für interessierte Studierende in jedem Studienjahr der Bachelor-Phase und erfordert keine speziellen Vorkenntnisse. Studierende des Faches KIG sowie des Studiengangs Sozialwissenschaft können an dem Modul nicht teilnehmen.
Besonderheiten TN-Plätze: 20 für den Optionalbereich Datum der 1. Sitzung: 14.10.2025
Blockseminar Nein
Vorkenntnisse
Veranstaltungszeit Mittwoch 15:00 - 16:00, Dienstag 16:00 - 18:00
Dozenten Marie Scheliga, Paul Sebastian Ruppel
Arbeitsaufwand Teil 1: regelmäßige Teilnahme, benotete Klausur Teil 2: Teilnahmenachweis durch regelmäßige und aktive Teilnahme (Referat, o.ä.). Zusammensetzung der Endnote: Note der Klausur
Literatur Wird in der Veranstaltung bekannt gegeben
Modulteil [080118] Ü Strukturierte Betreuung (SozKult, Teil III) - WS 25/26, [080018] V Theorien und Methoden der Kulturpsychologie (SozKult, Teil I) - WS 25/26
Modultyp
Modulanbieter Fakultät für Sozialwissenschaft
Inhalt Teil 1: Theorien und Methoden wissensanthropologischer Kulturpsychologie (Vorlesung), WS 2025/26 Teil 2: Strukturierte Betreuung (SozKult, Teil III ) (Übung), WS 2025/26 Termine s. Punkt "Veranstaltungen"; Anmeldung siehe unten Teil 1: Die Kulturpsychologie stellt sich der Herausforderung, menschliches Leben als grundsätzlich kulturell und sozial zu verstehen. Anders als die Individualpsychologie – und anders als sozialwissenschaftliche Ansätze, die das Individuum als zentrale Einheit ihrer Forschung sehen – geht die Kulturpsychologie von einer Ko-Konstitution von Mensch und Kultur aus. Zentral sind Fragen nach dem Erleben und der Erfahrung und ihrer soziokulturellen Hervorbringung: Einerseits erlebt und erfährt jede und jeder das Leben auf eine ganz einzigartige Weise, andererseits können wir dies nur durch Gedanken, Kompetenzen, Gefühle, Sprache, Dinge und Körper tun, die durch und durch kulturell geformt sind, sozial erworben und kulturell sowie sozial eingesetzt werden. Die Kulturpsychologie verbindet dabei sozial- und kulturanthropologische, sozialpsychologische und (mikro)soziologische Ansätze. Sowohl etablierte Ansätze der Kulturpsychologie (z. B. Wundt, Tätigkeitstheorie) wie auch neuere Theorierichtungen, die diese herausfordern, werden diskutiert (z. B. Ethnomethodologie, Akteur-Netzwerk Theorie). Die Einführung in die Kulturpsychologie stellt vor allem qualitative Methoden in den Fokus: Interviews, teilnehmende Beobachtung, Diskursanalyse, Gesprächsanalyse, Praxisanalyse und Analysen sozio-materieller Praktiken. Dabei werden in der Vorlesung auch Übungen durchgeführt. Die Vorlesung diskutiert die Methoden und Theorien unter einem besonderen wissensanthropologischen Blick. Dabei schwingt immer die Frage mit, wie Phänomene durch die Kulturpsychologie überhaupt erfahrbar gemacht werden. Durch diese Metaperspektive werden auch die Wissenschaft und unsere Methoden selber reflektiert und es wird deutlich, wie auch die Wissenschaft einen besonderen kultureller Blick darstellt, der wichtige aber eben nicht alle Einsichten leisten kann. So kann die Wissenschaft z. B. religiöse Einsichten, Bauchgefühle, implizites und körperliches Wissen usw. nicht erfahrbar machen. Darüber hinaus wird thematisiert, wie kulturpsychologische Methoden – die die Kulturpsychologie auch mit weiteren sozialwissenschaftlichen Ansätzen teilt – den Gegenstand der Forschung sowie auch das wissenschaftliche Wissen über diesen Gegenstand und die Wissenden mitkonstituieren. Ein zentrales Ziel der Veranstaltung ist es, einerseits methodologische Perspektiven der Kulturpsychologie aufzuzeigen, darüber hinaus jedoch ein generelles Problembewusstsein für die Wahl angemessener sozial- und kulturwissenschaftlicher Methoden sowie für die Konsequenzen der Methodenwahl zu vermitteln. Teil 2: In dieser Veranstaltung werden die Inhalte der Vorlesung besprochen und vertieft, in manchen Fällen - je nach den Bedürfnissen der Studierenden - auch ergänzt. Erklärungen zu den Fachbegriffen und -diskussionen wird viel Raum gegeben. Die strukturierte Betreuung dient auch der Vorbereitung auf die Klausur.
Lernziele Die Studierenden werden befähigt - sozial- und kulturpsychologische Grundbegriffe auch hinsichtlich ihrer begriffsgeschichtlichen Entwicklung zu verstehen - methodische Prinzipien anzuwenden - wichtige Themengebiete analytisch zu durchdringen und kritisch zu bewerten - berufliche Perspektiven zu entwickeln